so, da machen wir doch mal weiter mit ein paar Leuten, die sich durch die Anfertigung von Musikinstrumenten einen Namen gemacht haben:
http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2014/04/14/rock-rattle-and-drum-5-native-musical-instrument-makers-carving-their-way-top-154440?page=0%252C4
John Longbow, Choctaw und Chickasaw
Gitarrenbauer
Mit dem Bauen von Gitarren hat John Longbow schon im zarten Alter von 10 Jahren angefangen. Während sein Vater auf einer Baustelle arbeitete, baute John seine erste Gitarre. Diese war zunächst noch mit reichlich Klebstoff verarbeitet, hielt etwa eine Stunde bevor sie das Zeitliche segnete. In den nächsten 35 Jahren sollte er allerdings viel dazulernen.
Spielte er in seiner Schulzeit auch noch Holz- und Blechblasinstrumente - alles selber beigebracht -, so war es vor allem die Gitarre, die es ihm angetan hatte. Nach einem Abschluss der University of Santa Cruz im Hauptfach Musik und dem Nebenfach Instrumentebau besuchte er die Roberto Venn School of Luthiery, um den Gitarrenbau zu erlernen.
1984, nachdem die Metal-Band, in der er mitgespielt hatte, sich aufgelöst hatte, gründete er das Unternehmen Longbow Guitars und machte sich einen Namen für Bass-, Akustik- und Elektrik-Gitarren. Bis heute hat er etwa 900 davon gefertigt, wobei eine Gitarre etwa 3 Monate in Anspruch nimmt.
Seine Spezialität ist der Cheyenne-Hollow-Korpus mit einer Decke aus Zebrawood und Kirschholzseiten. Während er Gitarren an Musiker aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und Gesellschaftsschichten verkauft - zum Preis von 1500 - 3000 Dollar - , die Leute, die ihn bekannt gemacht haben, sind alle Indianer. Sie haben für seine Produkte geworben und die auf der Bühne gespielt.
Dieses jahr nun bringt er eine sog. "Artists Serie" heraus, wo bekannte indianische Maler die Decke seiner Gitarre gestalten. Dazu gehören u.a. Maria Allison, Ryan Singer, Ryan Williams und Bruce King.
Zusätzlich gibt er auf unterschiedlichen Reservaten auch Seminare im Gitarrenbau
Will Moreau Goins, Cherokee, Tuscarora and Cheraw
Rasselbauer
Will Moreau Goins hat schon viele Dinge in seinem Leben gemacht: Er war Autor, Musiker, Lehrer, Aufnahmekünstler, Aktivist, bekleidete ein Amt in der Gemeinschaft, war Geschichtenerzähler, fertigte Kunstwerke aus Perlenstickerei, Kunstkurator ... und fand ausserdem noch die Zeit, Instrumente herzustellen.
Er wuchs in einer sehr musikalischen Familie auf, baute seine erste Rassel schon mit 9 aus einem Holzlöffel, den er selbst geschnitzt hatte, und zog 3 Jahre mit einer Bluegrass Band umher, wo er Rasseln und dan Waschbrett spielte, bis er 12 war.
Heutzutage macht er Trommeln, Flöten und Rasseln, allerdings sind ihm die Rasseln am liebsten. "Die Rassel ist ein sehr wichtiges Instrument bei den Cherokee", so Goin, "Sie führt bei sehr alten und wichtigen Tänzen."
Er benutzt vor allem Kürbisse und Schildkrötenpanzer als Kopf und als die eigentlichen "Tonerzeuger" Steine, kleine Perlen, Muscheln und Rehhufe. Was seine Rasseln aber so besonders macht, sind die Griffe. Goin kommt aus South Carolina, einem Staat, wo sehr viel gejagt wird. Deshalb werden dort die Griffe traditionell aus Geweihstücken gefertigt, die das Wild jedes Jahr im Winter verliert, so dass man recht häufig während eines Spazierganges auf solche Geweihe stößt. Manchmal benutzt Goin auch Tierknochen, denn die Jäger sind meist nicht daran interessiert und lassen die Beine der erlegten Tiere oftmals liegen und werfen sie höchstens etwas durch die Gegend.
Alle seine Rasseln sind Einzelstücke. Sie sind sehr an die Kundenwünsche angepasst, handgefertigt und kosten zwischen 25 und 150 Dollar
Alex Maldonado, Pasqua Yaqui
Trommelbauer
Alex Maldonado ist preisgekrönter Trommel- und Flötenbauer und war auch schon für den NAMA (Native American Music Award) nominiert.
Eigentlich war er zunächst Flötenspieler. Dann wollte er jedoch seiner Musik Trommelklänge hinzufügen und bat seinen Bruder, einen Trommelbauer, für ihn eine Trommel zu bauen. Dieser weigerte sich jedoch und zog es vor, ihm beizubringen, sich selbst eine Trommel zu bauen.
Im Laufe der nächsten 20 Jahre hat er dann noch ganz viele Trommeln gebaut und besitzt heute gemeinsam mit seinem Sohn die Two Hawks Art Studio & Gallery in Mesa, Arizona. (http://www.twohawksasg.com), wo sie Trommeln, Flöten, Möbel und Metalskulpturen anbieten.
Maldonado fertigt Trommeln in allen größen, angefangen von Handtrommeln bis hin zu grossen Powwow-Trommeln. Die größte Trommel, die er gebaut hat, war 32 inches im Durchmesser (also etwa 80 cm) und 18 inches hoch (also etwa 45 cm) und er schnitzte Büffel, die von Indianern gejagt wurden an die Aussenseite.
Er verkauft sowohl an Indianer als auch an Nicht-Indianer und seine Trommeln kosten zwischen 135 Dollar für eine Handtrommel bis hin zu mehr als 5000 Dollar für eine Powwow-Trommel. Eine hat auch beim Indian Market in Santa Fe einen Preis gewonnen, die wäre dann etwa 7000 Dollar.
Charles "Luke" Rogers, Tuscarora
Wassertrommel-Bauer
Rogers kam zum Trommelbau eher "wie die Jungfrau zum Kinde". Einige Tuscarora seiner Gemeinschaft brauchten Trommeln, also brauchten sie auch jemanden, der diese Trommeln anfertigte. Und so war es Rogers, der sich für diesen Job anbot. Und so hat er im letzten Jahr etwa 40 Trommeln von etwa 5 Inch im Durchmesser und 4 1/2 Inch Höhe gefertigt und verkauft diese für etwa 100 Dollar pro Stück.
Er baut seine Trommeln vornehmlich aus Zedernholz und aus einer Zeder kann er etwa 30 - 40 Trommeln herstellen. Dabei wird nichts verschwendet, denn aus den Zweigen fertigt er die Trommelstöcke und Rasseln. Und das Trommelfell, fertigt er aus Wildleder von Tieren, die sein Schwiegervater jagt.
Derzeit ist das Ganze für ihn noch nur ein Nebenjob. Aber wer weiss...
Tim Blueflint, Bad River Chippewa und Comanche
Flötenbauer
Blueflint kam zum Flötenbau durch seine Grossmutter. Wann immer sein Grossvater Flöte spielte, war es, als würde Blueflints Grossmutter in eine andere Welt entschweben. Als sein Grossvater dann verstarb konnte Blueflint es nciht ertragen, dass seine grossmutter nun nicht mehr solchen Flötenklängen lauschen konnte, und so begann er selbst zu spielen.
Jedoch lernte er nicht nur die Flöte zu spielen, vor etwa 10 Jahren begann der frühere Auto- und Campingwagen-Verkäufer auch Flöten selbst zu bauen. Heute ist er im ganzen Land bekannt und hat auch schon so einige Preise gewonnen.
Jede einzelne seiner Flöten ist handgefertigt und perfekt gestimmt. Er hält dabei so hohe Qualitätsstandards, dass darüber sogar eine Dokumentation für den Science Channel angefertigt wrude in 2012.