INDIANER zwischen Gestern und Heute

Forum zur Kultur, Geschichte und Gegenwart der Ureinwohner Amerikas

Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...




Dieser Bereich ist für all die Themen, die nicht wirklich in eines der anderen Unterforen passen,
sondern eher allgemeinen Charakter haben

Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon elk » Sa 16. Sep 2017, 13:28

Angesichts dessen, dass in den verschiedensten ´europäischen`..
Webseiten wieder vermehrt die `Suchenden`...auftauchen;

d.h. die, welche ihre inneren Gefühle
stark auf romantisierte Abbilde von Indianern des 17. ten und 18.Jhdts.
ausrichten -,
und gar nicht mal so selten es als Ausdruck ihrer Abstammung von
anderen Völkern sich selbst und Anderen offenbaren wollen,

finde ich es einfach als wichtig, noch ein paar Worte dazu hier in dem
Forum aufzuwärmen ( d.h. ; in anderen Threats ja schon mit erwähnt).

__________________________________________________________


Viele Menschen in den USA und Kanada haben mindestens eine indianische Ahnenlinie in ihrer Familie.
Viele Leute wuchsen mit Familienlegenden auf, über ein Familienmitglied was zu den Native american gehörte.

Dass diese Legende dann wahr oder falsch ist, kann hart sein
Es gibt sehr wenig offizielle Aufzeichnungen über frühen Native American.

Deshalb sagen seriöse Native american Experten dazu :

" Ihre Suche zur Native American Genealogie kann sehr anspruchsvoll und aufwendig sein.

Sie müssen einen Stammbaum mit einer Vielzahl von nachweisbarem familiären Hintergrundwissen bauen. Dabei Todesfälle, Geburten und Ehen deiner Familie rechtlich dokumentiert aufzeichnen .

Siehe :

http://www.powwows.com/am-i-native-amer ... ancestors/


und :

"How Do I Legally Prove Native American Ancestry?"

http://www.theroot.com/how-do-i-legally ... 1790877932


siehe auch:

10796471nx53233/wissenswertes-f17/das-bild-in-den-koepfen-t129.html

10796471nx53233/wissenswertes-f17/indianer-oder-nicht-t28.html


Unter diesen Gesichtspunkten, dass unzählige `wahrscheinliche - wahrhaftige Nachkommen Indianischer Vorfahren diese Unterlagen einfach nicht aufbringen können ( Finanziell, abgebrochene Spuren , verlorengegangene Dokumente, Familienbrüche etc.) ,
ist doch sehr rätselhaft, dass im fernen Europa plötzlich es eine beträchtliche Anzahl von `Nachkommen`von Völkern geben sollte, die nicht einmal die Stammeszugehörigkeit ...dieser weitentfernten ...Verwandtschaft
benennen können, nur eben als ` Indianer ´bezeichnen ( bestenfalls noch als `Lakota`, weil das ja sowieso
der allgemeine Inbegriff von `dem Indianer `ist..)

Sorry, wenn da Jemand wie wir hier, die sich fast täglich mit Historie und Gegenwart
der Volksgruppen bzw. Indianischen Nationen beschäftigen, davon nicht all zu viel halten,
bzw. es eben größtenteils als pures Wunschdenken ansehen, auf diese Art und Weise:

“It is as though I have a black dog and a white dog inside me fighting each other constantly.”
The black dog, he explained, represented evil and the white dog represented good.
The missionary asked him, “Which dog wins the fight within you?”
After several moments of silence, the native said,
“The dog that wins is the one I feed and the dog that loses is the one I starve.”



Wobei mir noch das NA Zitat einfällt :
"Du möchtest Indianer sein ..?
Dann nimm auch meine Geschichte und meine Lebensumstände"
-,
(oder so in etwa jedenfalls. )


Eigentlich ganz einfach zu begreifen :

"Menschen, die man nur halb kennt, kennt man überhaupt nicht.
Dinge, die man nur zu drei Vierteln versteht, versteht man gar nicht.
Diese beiden Überlegungen genügen zur Würdigung aller Gesellschaftsgespräche."

Nicolas-Sébastien Chamfort


bzw:

"Es ist das Los der Menschheit, dass die Wahrheit keiner hat.
Sie haben sie alle, aber verteilt,
und wer nur bei einem lernt, der vernimmt nie, was die anderen wissen."

Johann Heinrich Pestalozzi



In diesem Sinn,

LG
elk

:acf2f6678:


P.S.:

"Tradition heißt nicht die Asche aufzubewahren,
sondern die Flamme am Brennen zu halten."


Jean Jaurès
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon Kele » Sa 16. Sep 2017, 18:33

Hallo elk,

das mit dem "romantisierten" Bild der Indianer verstehe ich nicht recht. Man sehe sich mal die Reservate an.
Da vergeht einem nämlich alles an "Romantischem"! Vor allem in den ärmeren Reservaten.
Aber die Wenigsten kommen so weit...Schade eigentlich.

Da wäre noch die Sache mit dem Auswandern...wie sagt man so schön...
"Zuhause ist, wo man willkommen ist." Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mitglieder von indianischen Stämmen sehr willkommen sind in Nordamerika, noch dazu wo sie die ersten waren, die da lebten. So ist es doch eine Frechheit, wie die "weissen Fremden" sich dort aufführen...nicht alle natürlich. Gibt ja überall solche und solche...aber wenn ich Berichte von Übergriffen und Gewalttaten gegen indianische Familien lese, kommt mir die Galle hoch.

"Du möchtest Indianer sein ..?
Dann nimm auch meine Geschichte und meine Lebensumstände"

Ja. Und zwar die ungeschönte, nicht romantisierte. Mit allem Leid, Zerrissenheit und Qualen.
Aber wer wirklich abstammt, hat diese Geschichte schon mit dabei. Und die Lebensumstände zu teilen, ist dann nicht schwer...
Ist nur meine Meinung. ;)

Lg,
Kele
Kele
 

Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon Bärbel » Sa 16. Sep 2017, 22:51

auch wenn Du hier Elk ansprichst, erdreiste ich mich mal zu antworten ...
Kele hat geschrieben:das mit dem "romantisierten" Bild der Indianer verstehe ich nicht recht. Man sehe sich mal die Reservate an.
Da vergeht einem nämlich alles an "Romantischem"! Vor allem in den ärmeren Reservaten.
Aber die Wenigsten kommen so weit...Schade eigentlich.

Und genau da sind wir mitten in den Klischees ... Das Leben als Indianer wird da nämlich so gerne schwarz-weiss gesehen. Entweder romantisch verklärt wie "Winnetou" oder aber "die armen Würstchen, ausgebeutet und sooooo schutzbedürftig". Das entspricht aber in keinster Weise der Realität. Ja, die Zustände in den Reservaten sind nicht immer positive Vorzeigebeispiele und es gibt haufenweise Sachen, die verbessert werden könnten/sollten. Aber das Leben dort hat nicht nur schlechte Seiten. Und die Menschen dort leben auch nicht mehr im 16ten Jahrhundert. Auch da gibt es Ärzte, Rechtsanwälte, Fotografen, Sportler, Handwerker, Landwirte, Unternehmer, Künstler und was weiss ich nicht noch alles ... und selbst in ganz armen Reservaten gibt es erstaunlich viel Lebensfreude (ja, bei manchen auch Perspektivlosigkeit, Depression und Selbstmordgedanken, aber eben nicht nur)

Nehmen wir mal das Navajo-Reservat in Arizona. Uran verseuchtes Wasser, Wasserknappheit wegen gebautem Damm und ähnliche Dinge. ... und dazu eine wunderschöne Landschaft (nicht alles sind "Badlands" und selbst die Badlands haben ihre optischen Reize), eine große Weite und Entschleunigung. ... Für den einen ist es gräßlich, wenn der Weg zur nächsten Kulturveranstaltung länger als 10 min dauert, für den anderen ist es genau richtig, dass der Nachbar nicht ständig mitbekommt, was bei einem selbst zu Hause passiert ... it´s a matter of attitude ...

Da wäre noch die Sache mit dem Auswandern...wie sagt man so schön...
"Zuhause ist, wo man willkommen ist." Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mitglieder von indianischen Stämmen sehr willkommen sind in Nordamerika,

auch das kann man so verallgemeinert nicht unkommentiert stehen lassen. Ich kenne eine Menge Veranstaltungen, bei denen "Weisse" und Indianer gemeinsam etwas auf die Beine stellen, sich gegenseitig bei den jeweils eigenen Kulturveranstaltungen besuchen und durchaus auch gemeinsam gegen widrige Umstände ankämpfen. Nehmen wir z.B. mal die NoDapl-Proteste. Da waren mehrere Tausend Aktivisten in den verscheidenen Camps ... und ein erstaunlich hoher Prozentsatz hatte überhaupt keine indianischen Vorfahren, diese Menschen sind "Wasserschützer" und das sind sie alle gemeinsam, völlig ungeachtet ihrer biologischen Herkunft. ... das Gathering of Nations z.B. zieht jedes Jahr zig Tausend Besucher an, wie beileibe nicht alle Indianer sind ...

Natürlich gibt es auch Menschen, die durchaus rassistische Probleme haben ... aber es sind bei weitem nicht alle ... Ja, Gewalttaten gegen Indianer finden statistisch öfter statt als Gewalttaten gegen Nicht-Indianer ... von einigen wenigen Idioten ... Die große Masse kommt durchaus ganz gut aus mit den Indianern im Umkreis. Klar, gibt es immer wieder Reibereien, gerade, wenn Indianern z.B. Rechte zugesprochen bekommen (Fördergelder, IHS u.ä. sind da oft beliebte Schlagworte), die manch ein nicht gerade gut betuchter Nicht-Indianer auch gerne in Anspruch nehmen würde, aber vieles davon ist ähnlich zu sehen wie hierzulande die "Argumentation" von wegen "die ganzen Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg" .... ja, sie machen z.B. türkische Restaurants auf, arbeiten als Müllmann oder Erntehelfer und machen noch viele andere Jobs, für die sich unsere deutschen Arbeits"suchenden" auch oft schlicht und ergreifend zu fein oder zu faul sind.

"Du möchtest Indianer sein ..?
Dann nimm auch meine Geschichte und meine Lebensumstände"

Ja. Und zwar die ungeschönte, nicht romantisierte. Mit allem Leid, Zerrissenheit und Qualen.

und schon wieder dieses klischeehafte schwarz-weiss-denken. Indianer sind aber eben weit aus mehr. Google mal nach dem Video "more than this", vielleicht verstehst Du dann, wovon ich rede.

Gruss
Bärbel
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon elk » Sa 16. Sep 2017, 23:08

das mit dem "romantisierten" Bild der Indianer verstehe ich nicht recht.
Man sehe sich mal die Reservate an.
Da vergeht einem nämlich alles an "Romantischem"!
Vor allem in den ärmeren Reservaten.
Aber die Wenigsten kommen so weit...Schade eigentlich.


Hmmm, nun deine Antwort ist für mich wiederum etwas schwer darauf einzugehen.

Ja, du hast von meiner Warte her zum Teil das richtig verstanden,mit deiner Zustimmung zu
der Ganzheit der Ansicht des Lebens/ Lebensumstände der Native american:

"Ja. Und zwar die ungeschönte, nicht romantisierte. Mit allem Leid, Zerrissenheit und Qualen."


Zum anderen Teil besteht das Leben/ Lebensumstände dieser Völker nicht nur aus Leid, Zerrissenheit und Qualen; sondern aus tiefer Verbundenheit zu ihren Gemeinschaften wo sie ihre Kultur begehen
und auch durchaus gemeinsame Stärken daraus ziehen.-
ABER, eben in dem Kulturkreis leben;
und nicht mal nur " Reservate besuchen, dabei denken das dies was man optisch aus seinem Verständnis heraus ( oder eben aus seinem Kulturkreis heraus..) sieht,
die Ganzheit der Sache ist.-

Nein, ist es nicht ! Und darum sind die Gemeinschaften dort vielleicht gar nicht so glücklich über die Leute
die ihre Lebensumstände und Gemeinschaften von außen her betrachten,
bzw. auch denken, mit Mitgefühl und Wut auf manche ´Verantwortlichen ...`
( für das was sie darin sehen..) dann den Leuten dort im Reservat gefühlsmäßig näher zu sein ...
Also find ich das keineswegs "Schade", dass nicht noch mehr `Besucher` sich da ein (ihr eingeschränktes`) Bild vor Ort machen können. ..


Da wäre noch die Sache mit dem Auswandern...wie sagt man so schön...
"Zuhause ist, wo man willkommen ist."
Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mitglieder von indianischen Stämmen
sehr willkommen sind in Nordamerika.


"Wer" soll sie "willkommen heißen" ; versteh ich auch nicht so richtig... :?:
Sie sind Amerikaner und zu Hause ; und sie sind Indianer und zu Hause.

Das manch engstirniger "Zugewanderter" da seine Probleme mit ihren
rechtmäßigen Ansichten `eben diesen eine Zuflucht in ihrem Land gegeben zu haben`
nicht zurechtkommt, ist doch vom Grundsatz her nicht das Problem der Ureinwohner
sondern der Einwanderer.., die diese ´wieder erstarkten...Hausherren` in ihren
ganz selbstverständlichen ureigenen Hausrechten immer wieder beschneiden und
bevormunden wollen.
(Übergriffe , Gewalttaten und häusliche Gewalt...in den Indianischen Gemeinden, Reservaten etc.
ist auch nicht so einseitig zu betrachten,
in der Regel geschehen mehr solche Sachen von den eigenen Leuten ausgehend, als von
weißen Nachbarn oder Besuchern !- Es gibt durchaus sehr freundschaftliche, beidseitig
akzeptierte Nachbarschaften zwischen Nicht Indianern und NA , so wie es gemeinschaftliche
Proteste gegen Eingriffe in gemeinschaftliche Interessengebiete gibt .)


Also, wie gesagt, den richtigen Ansatz zu meinem Eingangs- Beitrag sehe ich bei dir,
aber eben auch noch dabei Betrachtungsweisen die eben unserem Kulturkreis hier entspringen
und dem der Ureinwohner Amerikas bzw. deren Nachkommen damit einfach nicht gerecht werden
können.

O.k. ; war meine Betrachtung.

LG,
elk

__________________________________

0:11 Uhr ; nach dem abschicken meiner Zeilen gesehen :

"Wieder einmal typisch ; denk ich "Bärbel geht eher ins Bett als ich",
da kannste dir Zeit nehmen..
Und dann flutscht sie paar Minuten vor mir vorbei" :lol:
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon elk » So 17. Sep 2017, 18:37

Ich antworte mal hier, um das `Bruschetta italiana ` nicht zu versäuern. :grin:

Hi Bärbel,

Ha, wir sind vielleicht Experten wenn wir uns außerhalb der Indianer…Historie bewegen...

Alles zurück auf Ausgang ; liebe Bärbel , es gab sie natürlich : https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanische_Griechen

Wobei eben anderer Kulturkreis, andere Religion.

Und heute in Griechenland eben wie in anderen Mittelmeerstaaten ;
gibt's von Blondhaarig bis Schwarzhaarig, von Nördlicher Bevölkerung bis Südliche Bevölkerung;

Eben wie bei manchem Deutschen im Süden, dann im Typus anders ausgebildet, wie z.B. bei der `Stammbevölkerung` in Bayern , dann halt anders als wie die bei den èchten` Friesen.

Ja, du hast ganz recht; der Typus ist halt immer mit Zuwanderungen und auch bis zu kriegerischen frühen Einwanderungen/Einfällen verbunden, bzw. dann eben noch mit den alten Stammesstrukturen und mit der Völkerwanderungen und Vermischungen; eben hier auch in Europa,

oder gerade hier in Europa dann als Ausnahme oft fälschlich interpretiert..,
während im Nahen Osten z.B. viele Leute ( wie ich bei meinen syrischen- und irakischen Nachbarn sehe, oder bei den Kurden , oder bei den Türken, etc., ) immer wie Verwandtschaft aussehen oder eben wie aus einem Stamm…

Und da es bei den sonstigen Europäern schon eher quer Beet Àustausche und Ortswechsel gab, fällt eben so mancher außerhalb der alteingesessenen Dorfgemeinschaft auf.
Ein paar mal darauf angesprochen, denkt derjenige dann sicher selber;
„ ich bin anders, wahrscheinlich adoptiert, vielleicht ein Fehltritt.. meiner Mutter,
event. sogar mysteriöse Vorfahren…“ – (Zwinker !) :wink:

O.k.; jetzt erst einmal kurze Schreibpause.

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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon Bärbel » So 17. Sep 2017, 19:10

:froehlich_7df2a96e31c42494bdc08009e208a10b: :froehlich_7df2a96e31c42494bdc08009e208a10b: :froehlich_7df2a96e31c42494bdc08009e208a10b:
yeaaaaaahhhhhh!!!
In der Schule in Geschichte nicht wirklich aufgepasst und doch gar nicht mal so falsch gelegen
:big5:

Gruss
Bärbel
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon elk » So 17. Sep 2017, 23:56

(Ha, denke jetzt scheffelst du mal zu niedrig :lol:
Wobei, Schule hin oder her; die wahre Schule ist das Leben selber,
d.h. ich habe auch erst in späteren Jahren meine Lust und Neugier an der Geschichte
bemerkt, zumal man ´uns´.. in der Schule einträufeln wollte das Geschichte erst nach 1945
begann... :konfus-verwirrt_78951ab64a73b4af296f557dea062686: )


O.k. ; dann gleich mal weiter im Text ;
und was man alles aus der Geschichte oder den Geschichten anderer Völker lernen kann:


Hier ganz interessant wie das bei den Native american es selber gehandhabt wird,
d.h. mit der Anerkennung einer Stammesmitgliedschaft:

https://indiancountrymedianetwork.com/news/native-news/what-percentage-indian-do-you-have-to-be-in-order-to-be-a-member-of-a-tribe-or-nation/

(Was natürlich keine angestrebte `Mitgliedschaft im Geiste ´betrifft, :wink:
sondern nachgewiesene lineare Abstammung oder Blutanteile, etc.)

Und hier einer der Artikel dazu,

von Stephanie Siek , CNN

mit der Frage :

"Was macht jemanden "legitim" zum Amerikanischer Ureinwohner?"

"Grundsätzlich ist es das Recht des Stammes, zu bestimmen, wer seine Bürger sind und nicht,
sagte Julia Good Fox , Professorin für Indianer-Studien der Haskell Indian Nations University.

Sie weist auch darauf hin, dass die Staatsbürgerschaft sich von der Abstammung unterscheidet.
Stämme haben das souveräne Recht zu bestimmen, wer ist und wer ist kein Bürger,
so wie Frankreich und die Vereinigten Staaten ihre eigenen Regeln über die Staatsbürgerschaft haben.
Jeder kann die Abstammung beanspruchen, aber diejenigen, die dies tun, können nicht immer die Staatsbürgerschaft beanspruchen, sagte Good Fox.

Die Feststellung, wer Mitglied eines Stammes ist, kann kompliziert sein, und die Antworten kommen nicht immer in einer binären Form von "ja" oder "nein".
Ein Teil des Grundes, dass solche Bestimmungen umstritten sein können, ist, weil die eigenen Regeln der Stämme für die Gründung der Mitgliedschaft sehr unterschiedlich sein können.

Viele Stämme verwenden die Abstammung als Mittel zur Definition der Mitgliedschaft.
Bekannt als "Blutquanten" , definiert die Praxis die Stammesmitgliedschaft nach dem Grad
des "reinen Blutes", das zu diesem Stamm gehört :

- Zum Beispiel würde eine Person mit einem Teil Großeltern welches zu einem Stamm gehörte,
und drei Großeltern die nicht zu diesem Stamm gehörten, ein "Blutquanten" von einem Viertel haben.
Die erforderliche Mindestmenge an Blutquantum kann entweder so wenig wie einunddreißig
(Äquivalent zu einem Ur-Ur-Ur-Großeltern) oder so hoch wie die Hälfte (entspricht einem Vollblut-Stammes-Elternteil) sein.


Aber es war nicht immer so, sagt Renee Holt , Doktorantin an der Washington State University:

Im Falle des Stammes der Nez Perce, wo Holt ein Mitglied ist, musste man nicht unbedingt
100% Nez Perce Blut haben, um ein Teil des Stammes zu sein ;
- dafür aber ihre Sprache sprechen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben
(kulturelle Affinität wurde also als wichtiger angesehen). :!:

Heute ist die Blutquantumregel ein Problem, dass Holt persönlich betrifft, mit ein Viertel Nez Perce
ist sie an der minimalen Schwelle für die Mitgliedschaft im Nez Perce Stamm.
Ihre Kinder sind auch ein Viertel Nez Perce, aber ; wenn diese jemanden außerhalb des Stammes heiraten, würden deren Kinder nicht mehr in der Lage sein, die Mitgliedschaft
( trotz ihrer Verbindung zur Nez Perce Kultur) zu bekommen.

Good Fox sagte:

"Die populäre Wahrnehmung der Ureinwohner Amerikas ist in Stereotypen verwurzelt,
also in der Idee, wie so ein "echter Indianer" aussieht ..und auf eine ganz bestimmte Art und Weise handelt….

So das jeder, der nicht mit diesem Bild übereinstimmt, irgendwie „weniger Indianer" ist.. "


Und das ist an der Wahrheit vorbei .
Die Wahrheit ist :

Verschiedene Stämme können unterschiedliche physikalische Eigenschaften haben
und die Ehen zwischen diesen und anderen ethnischen Gruppen bedeuten,
dass Native Americans oft einen multigenetischen Hintergrund haben.

"Ich denke, die Leute haben immer noch diese Wahrnehmung,
dass alle amerikanischen Indianer wie dieses Bild vom Plains Indianern aus den 1800er Jahren aussehen",
sagte Good Fox.

"Wir sehen nicht so aus, wie vor 200 Jahren.
Also, zu erwarten, dass die Indianer gleich aussehen (und wie damals),
macht einfach keinen Sinn
.“


http://inamerica.blogs.cnn.com/2012/05/14/whos-a-native-american-its-complicated/comment-page-1/
:ok:



Ganz persönliche Anmerkung :

Und diese heutige ´Zwangslage der Nachkommen der Indigenen Nordamerikas´ dahingehend
dann ´auszunutzen` (!) , um sich selber interessanter zu machen oder weil einen der Gedanke einfach selber das Herz erwärmt (oder warum auch immer) ,
d.h. nur als Behauptung (und so ganz ohne die `Beweise` welche die Native american selber erbringen sollen/ müssen) ,
macht für mich eben `einfach keinen Sinn`.


e.
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon Bärbel » Mo 18. Sep 2017, 06:06

Ganz persönliche Anmerkung :

Und diese heutige ´Zwangslage der Nachkommen der Indigenen Nordamerikas´ dahingehend
dann ´auszunutzen` (!) , um sich selber interessanter zu machen oder weil einen der Gedanke einfach selber das Herz erwärmt (oder warum auch immer) ,
d.h. nur als Behauptung (und so ganz ohne die `Beweise` welche die Native american selber erbringen sollen/ müssen) ,
macht für mich eben `einfach keinen Sinn`.


Ich denke, an der Stelle sind wir uns durchaus alle einig. ... Sogar, die, die Du Elk und ich zu der Gruppe zählen, die sich ohne reale Zugehörigkeit durch die blosse Behauptung versuchen, interessant zu machen, denn sie sind so sehr davon überzeugt, genau das richtige und "völlig im Einklang mit der Stammesgemeinschaft" der sie sich zugehörig FÜHLEN, zu tun, dass aus sie jeden Vorwurf der Kulturausbeutung weit von sich weisen.

Was ich aber viel schwieriger finde, sind eben mal wieder "die Grautöne". Klar, wer das Bloodquantum erfüllt, ist Stammesmitglied. Wer sich seine Verwandschaft nur erträumt, ist es nicht. Was ist aber, wenn ein Lakota eine Navajo heiratet und die beiden dann ein Kind bekommen. das Kind ist dann 100 % Indianer, aber eben "nur" 50 % der jeweiligen Nation. Dieses Kind nun heiratet einen Blackfoot und diese beiden bekommen ebenfalls ein Kind. DIESES Kind ist immernoch 100 % Indianer, aber eben 25% Lakota, 25 % Navajo, 50 % Blackfoot. SO ja noch nahezu überall als Stammesmittglied akzeptiert, aber was ist in der nächsten Generation? Und sind wir ehrlich, wo ist es noch möglich, einen Indianer zu finden, der nicht bereits Vorfahren aus verschiedenen Nationen hat, so dass der Blutanteil jeder einzelnen Nation ja noch geringer wird (ganz zu schweigen, wenn zwischendurch nicht nur 100% Indianer sondern sogar jemand europäischer Herkunft beteiligt war)? So kommt es nämlich nach ein paar wenigen Generationen schon dazu, dass Menschen einen "indianischen" Blutanteil von weit über 50% haben, aber eben doch in keiner einzigen Nation, aus der die Vorfahren stammen, tatsächlich Mitglied sein kann. ... der Grund, warum ich den Unterschied zwischen "enrolled" und "nur decendent" einfach nur grässlich und am Thema vorbei finde ...

Mal ganz davon abgesehen, dass in den USA ja auch ganz andere Dinge davon abhängen, ob man Indianer ist oder nicht (Sonderregelungen bei der Gesundheitsvorsorge, dem Jagdrecht, der Schulausbildung - z.B. bieten manche Schulen Stipendien an, wenn man Indianer ist, ist man keiner, kriegt man das Stipendium nicht, die Schulen gucken aber nicht wirklich nach der Herkunft, weil sie eine Quote an "geförderten Indianern" nachweisen müssen, um als Schule wiederum andere Töpfe anzapfen zu können, welhalb es einfach ein Formular gibt, bei dem man ankreuzt, ob man Indianer ist, oder nicht und fertig. Nachweise sind in der Regel dafür nicht zu erbringen - auch wenn das logisch betrachtet mal wieder keinen Sinn macht, ist aber eben gängige Praxis -. u.s.w.), Allein durch die Fortpflanzung innerhalb der Gemeinschaft der Indianer, aber eben wild durch die verschiedenen Nationen gemischt, kommt es schon zu starken Schwierigkeiten im persönlichen Leben. Und diese "Schwierigkeiten" werden logischer Weise von Generation zu Generation größer. Umso mehr wird es dann natürlich auch als extrem respektlos und verletzend empfunden, wenn dann andere Menschen, die aufgrund ihrer biologischen Wurzeln nun 0,0 % Indianer sind, sich aber trotzdem als solcher aufspielen, mag es auch aus noch so guten Absichten heraus geschehen.

Ich bezeichne die Gruppe derer, die zwar biologisch betrachtet in keinster Weise Indianer sind, aber eben irgendwie eine Leere in sich fühlen, die sie meinen, mit dem sich zugehörig fühlen zu einer Indianernation und deren Kultur füllen zu konnen, als "Suchende". Schade, dass sie - aus welchem Grund auch immer - eine solche Leere fühlen, denn auch unsere eigene, europäische Vergangenheit/Kultur, bietet vieles von dem, was diesen "Suchenden" bei den von ihnen angehimmelten Indianern so reizvoll erscheint. Aber diese "Suchenden", oder wie es hier in der Überschrift heisst, die mit der "rückwärtsgerichteten Sehnsucht", haben ja nicht wirklich böse Absichten. Ganz im Gegenteil, darauf angesprochen, stehen sie ja mit großen Kulleraugen vor Dir "aber ich mach doch gar nichts schlimmes. Mir bedeutet das doch so viel, also mache ich für mich persönlich halt nach, was ich in Büchern gelesen habe, das kann doch niemand stören" ... doch Leute, unterhaltet euch mal mit Indianern wirklich vor Ort, selbst dieses naiv "unschuldige" Nachspielen wird schon als respektlos und verletzend empfunden. ... und von denen, die diese Sehnsucht der "Suchenden" dann für die eigenen Zwecke ausnutzen (sowohl finanziell als auch einfach nur dadurch, dass sie in der Anerkennung, der Aufmerksamkeit der "Suchenden" ihr eigenes Ego streicheln) leider auf´s heftigste ausgebeutet ...

oooohhhhhhhmmmmmm ... ich schreibe mich schon wieder in Rage .... tiiiiieeeeeef durchatmen .....
:acf2f6678:
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon elk » Mo 18. Sep 2017, 17:37

Wo ist mein Text hin ; ich habe hier 1/2 Std. geschrieben und beim abschicken wieder einmal `Textklau`; :weissnix:

Heul !( jetzt hab ich keine Lust mehr, deshalb nur noch paar Ansätze und die in Kurzform :)


DIESES Kind ist immer noch 100 % Indianer, aber eben 25% Lakota, 25 % Navajo, 50 % Blackfoot. SO ja noch nahezu überall als Stammesmittglied akzeptiert, aber was ist in der nächsten Generation?


Betrachten wir das mal von außen :

Das Kind des o.g. Kindes wird dann von allen drei Stämmen ( Nationen) als vollwertiges Mitglied akzeptiert...,
mit all den Rechten eines Vollmitgliedes bei "allen drei" Stämmen, mit all den Anteilen an Zuwendungen staatlicherseits und bzw. Tribesseitig..( aus Vertragsbeziehungen zwischen US Regierung und Nation, aus Gewinnen der wirtschaftl. Souveränität der Stämme, aus Sozialfonds der Tribes, etc.)

Wäre auch ein Ungleichgewicht, was einer Regulierung bedarf, und eben nicht mehr vergleichbar mit der Situation früherer Stammesstrukturen, wo kaum Stammesressourcen und Gemeinschaftliches Eigentum (im heutigen Sinn !) vorhanden war.

Also, ist die `Trauer` beim Blick auf frühere Verhältnisse, als es nur nach `Leben im gleichen sozialen Umfeld, am gleichen Ort , mit gemeinsamer Sprache und Kulturerleben ging`
nicht auch eine Art " Rückwärtsgerichteter Sehnsucht " ..?
(Auch, wenn es eigentlich.. in den Gemeinschaften noch so gesehen wird; d.h. wer nicht in der Rez lebt, nicht am Gemeinleben teilnimmt, hat sicher mehr Schwierigkeiten als Stammesmitglied angesehen zu werden..? !)
___________________________________

Mit der anderen Sache : " Suchende" ;
ja da haben wir klar den gleichen Begriff für das ´Phänomen´;
siehe meine Eingangsworte :

"Angesichts dessen, dass in den verschiedensten ´europäischen`..
Webseiten wieder vermehrt die `Suchenden`...auftauchen;"


ABER, es geht eben nicht, dass man sich denkt :

" He , meine Wurzeln sind irgendwie zu weit unten verbuddelt, aber eure Kultur entspricht ganz genau meinen verschütteten Ahnungen von früheren Gemeinschaften meiner Altvorderen.. Da es also scheinbar da gemeinsame Schnittmengen gibt, fühle ich mich wie Jemand von euch und bekenne mich deshalb dazu .."

Ist ZU EINFACH; daher eben FALSCH !

Erkläre ich mal wieder kurz mit der von einem NA
aufgezeigten experimentellen Ansicht zu KREIS und TANGENDEN.


Man zeichne einen Kreis; das ist sozusagen eine "alte, traditionelle " Stammesstruktur.

Man durchschneidet diesen Kreis mittels Tangenten (Linien ),
stellvertretend für moderne Strukturen ( Einzelkämpfer, Weg = Ziel, etc.)

Und man sieht folgendes :

"Die Schnittpunkte " sind nur diejenigen Punkte,
wo sich Kreislinie und Tangentenlinie "berühren" ...

( Logisch für mich. Deshalb Frage :
"Wie kann ich denken, ich bin noch identisch mit der Kreislinie...?)


O.k. ; zweiter Versuch zum posten heute;
und ab die Post ! :razz:


LG,
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Re: Die rückwärtsgerichtete Sehnsucht ...

Beitragvon elk » Fr 9. Feb 2018, 23:52

Ein Weg `für alle Suchenden`, die denken nur in fremden Kulturen
"zu finden" ; bzw.
für alle Ausgepowerten, für alle Ruhelosen, für alle Menschen
voller Sehnsucht nach Harmonie, etc.


`Meine Empfehlung `;
ein wunderbares Buch, das mehr als jeder `selbsternannte Schamane ` helfen kann,
also ein zutiefst ehrlicher Begleiter auf dem Weg zu innerer Ruhe und Kraft ..
( ich hab es mit tiefer Zustimmung gelesen, d.h. selbst das lesen kann schon
zu innerer Ruhe führen; das mit der `Blickwinkelerweiterung` , beim Waldspaziergang verlege ich mal
auf wärmere Jahreszeit, obgleich im verschneiten Winterwald bekommt man die Ruhe noch von Natur aus dazu :wink:

Kurzum, ich kann ich es mit ruhigen Gewissens weiter empfehlen):


Buchtitel : "Die Wildnis in dir: Entdecke deine Einzigartigkeit"

von Tala Mohajeri (Autor)

https://www.amazon.de/dp/B071CSJF9J/ref=pe_386171_48771151_TE_M1DP


online lesen :

http://www.kappelhoff-web-services.de/linien/die-wildnis-in-dir-entdecke-deine-einzigartigkeit-livreid-3424153230/

Leseprobe:

https://www.amazon.de/dp/B071CSJF9J/ref=pe_386171_48771151_TE_M1DP#reader_B071CSJF9J

P.S: Natürlich steht wieder einmal in der Buchankündigung was von "Schamanin" ;
um hier keine falschen Vorstellungen mit zu bedienen :
Das ist ein völlig irreführender Begriff für Tala Mohajeri , die sich selbst als "Heilerin" sieht, nicht nur weil sie Naturwissen zum heilen weitergibt bzw. anleitet, sondern auch ihren Herkunftswurzeln verbunden, da sie gebürtige Iranerin ist, mit familiären Verbindungen zu Traditionen und Wissen.
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elk
 
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