OSTERN und OSTERBRÄUCHEOstern in anderen LändernAndere Hennen, andere Eier - andere Länder, andere FeiernBei uns gehört der Hase zum Osterfest wie die Henne zum Ei. Wie aber feiern eigentlich andere Länder das Fest der Auferstehung? Auf der Suche nach dem Osterhasen stößt man in anderen Ländern auf Sitten und Gebräuche, die dem einen oder anderen etwas skurril erscheinen mögen. Aber mal Hand aufs Herz, ein Hase, der Eier versteckt ist doch auch irgendwie eine seltsame Vorstellung, oder?
USAIn Atwater in Kalifornien stellt man zu Ostern ein 2 Meter großes Holzkreuz auf, das aus der ehemaligen Weihnachtstanne geschnitten wird. Vor dem Gottesdienst wird am Ostermorgen das Kreuz von Kindern mit Blumen geschmückt. Die übrig gebliebenen Blumen werden auf den Altar oder in die Fenster der Kirche gestellt.
In der kalifornischen Stadt Merced werden bereits eine Woche vor Palmsonntag Palmenzweige geschnitten und aufgehäuft. Die Zweige werden anschließend von Bürgern abgeholt, um damit entweder die Kirche zu schmücken oder aber kleine Kreuze aus ihnen zu basteln.
MexikoIn Mexiko wird die Osterzeit ausgiebig gefeiert. Die Straßen sind mit bunten Girlanden aus Krpp- und Toilettenpapier geschmückt. Realistisch nachgestellte Karfreitagsprozessionen ziehen überall durch die Städte. Am Samstag werden bunte Figuren oder Pappmachee oder Strohpuppen, die Judas, den Teufel oder unbeliebte Politiker darstellen, öffentlich angezündet und verbrannt. So wird der sieg des Guten über das Böse gefeiert. In manchen Orten tanzen Männer mit indianischem Kopfschmuck zum Klang von Flöten und Trommeln durch die Straßen. (-> aus Hano Hanoquito, siehe unten)
AustralienIn Australien schöpfen verlobte Paare zu Ostern fließendes Wasser und bewahren es bis zur Hochzeitszeremonie auf. Am Hochzeitstag besprengen sie sich dann mit dem Wasser. So soll der Ehe Glück und Beständigkeit geschenkt werden.
FinnlandAm Palmsonntag setzt es in Finnland leichte Hiebe mit der Rute! Dieser Brauch erinnert an den Einzug von Jesus in Jerusalem und soll Glück bringen. Am Ostersonntag dürfen die finnischen Kinder mit allem, was sie zur Hand haben soviel Krach wie irgend möglich machen. Dies dient dazu, die stille Zeit zwischen Karfreitag und Ostersonntag zu beenden.
TschechienAuch in Tschechien geht es am Ostern heiß her. "Pomlazka“ nennt sich die Tradition, bei der, ähnlich wie in Finnland, Jungen am Ostermontag Frauen mit selbst gebastelten Ruten verfolgen. Zurückzuführen ist dieser Brauch wohl auf einen alten heidnischen Ritus, bei dem die Wachstumskraft des Baumes durch den Rutenschlag auf den Menschen übergehen soll. Vorsicht ist hier allerdings geboten, wenn die Sache mit dem Wachstum zu gut gemeint ist. Dann können die Hiebe nämlich auch durchaus einmal etwas fester ausfallen.
PhilippinenSobald am Ostersonntag die Kirchenglocken anfangen zu läuten, heben die Eltern auf den Philippinen ihre Kinder am Kopf hoch, in der Hoffnung, dieses Ritual könnte den kleinen zu Wachstum verhelfen.
SchwedenIn Schweden feiert man den so genannten „Langen Samstag“. Dazu binden sich die Menschen Kopftücher um und betteln als „Osterweiber “verkleidet mit Kaffeekesseln an den Haustüren um Süßigkeiten.
EnglandUm die Erde nicht zu stören, lief man früher an Karfreitag in Wales nur barfuss durch die Straßen.
Mittlerweile sind die Waliser dazu übergegangen, am Ostersonntag kurz vor Sonnenaufgang in einer Prozession auf einen nahe gelegenen Hügel zu steigen, um so das Sonnenlicht und das damit verbundene Leben zu begrüßen. Wer es schafft, macht hierzu drei Purzelbäume.
Frankreich, Italien, PortugalIn den romanischen Ländern Europas ziehen am Abend des Karfreitag feierliche prozessionen durch die Straßen. Die dunkel gekleideten Teilnehmer schreiten langsam, die Straßenbeleuchtung ist ausgeschaltet
und überall sieht man Menschen mit brennenden Kerzen in den Händen.
Ein schöner Brauch ist aus Süditalien überliefert. Dort entließen die Frauen während des Ostergottesdienstes mitgebrachte Vögel in die Freiheit.
Auf der portugiesischen Inselgruppe der Azoren wandern während der österlichen Fatenzeit Gruppen von Pilgern, die Romeiros, singend und betend durch die Orte. Dieser Brauch geht auf die katastrophalen Vulkanausbrüche im 16. Jahrhundert zurück, bei denen tausende von Inselbewohnern ums Leben kamen.
Seit diesen Tagen ziehen die Romeiros jedes Jahr über die Inseln, um Gottes Rat und Hilfe zu erflehen.
Es gibt einen Mestre, den Anführer, und alle gemeinsam nennen sich Irmaos, Brüder. Ist die Zeit gekommen, dann ziehen sie eine Woche lang von Ort zu Ort.
Zu ihrer Ausrüstung gehören ein Tuch, das sie sich um den Kopf winden, und ein Wanderstock, der Bordao. Sie haben nur das Allernötigste bei sich und werden jede Nacht von einer anderen Familie aufgenommen. In einem Ritual ist der Hausherr verpflichtet den Pilgern die Füße zu waschen.
Acht tage dauert die Wanderung der Romeiros, dann kehren sie in ihren Heimatort zurück.
(Katja Embacher)Das OstereiDer Brauch, zum Osterfest Eier zu verschenken, ist schon sehr alt und hat viele verschiedene Ursprünge in der Geschichte der Menschheit.
In allen Kulturen gilt das Ei ein Sinnbild für neuen Lebens.
Es hält - verborgen unter eine harte Schale – neues Leben bereit, das aus dem Dunkeln in ein neues Dasein schlüpft.
Dadurch, dass aus einem scheinbar zunächst toten Gegenstand etwas Lebendiges ans Licht des Tages dringt, wird die Beziehung zum Osterfest – nämlich die Auferstehung Christi – deutlich.
Das Ei war im Urchristentum bereits ein wichtiges Symbol und wurde in das Grab eines jeden Verstorbenen gelegt, um ihm ewiges Leben zu wünschen.
Dem Ei wird aber auch eine weltliche Bedeutung beigemessen. Im Mittelalter waren Eier eine Berechnungseinheit für die Bezahlung von Pacht und Zinsen, die zu Ostern fällig wurden.
In der Fastenzeit war früher der Genuss und Verzehr von Eiern untersagt.
So sammelten die Menschen bis zum Osterfest viele Eier an. Entsprechend der Größe des gepachteten Landes wurden die Eier dann zu Ostern dem Grundherren übergeben
Der OsterhaseSchon seit langer Zeit gibt es den österlichen Brauch, dass der Osterhase am Ostersonntag die Nester mit den bunten Eiern versteckt.
Erste Überlieferungen zu dieser Theorie stammen von einem Heidelberger Professor aus dem Jahre 1678.
Es brauchte aber noch bis zum 19. Jahrhundert, ehe sich dieser Brauch auch bei uns durchsetzte.
Die Verbindung zwischen Ostern und Osterhase lässt sich aus weltlicher und religiöser Sicht erklären.
Der Hase gilt seit Jahrhunderten als Symbol für Fruchtbarkeit und Zeugungsfähigkeit.
Kein Wunder, schafft er doch bei einem einzigen Wurf bis zu 20 Nachkömmlinge.
Und da das Ei ebenfalls als Symbol für Fruchtbarkeit und ewiges Leben gilt, wurde dem Hasen irgendwann dieser österliche Dienst einfach „angedichtet“.
Das OsterlammAuch das Lamm ist eng mit dem Osterfest verbunden, auch wenn es von Ostereiern und dem Osterhasen in den Hintergrund gedrängt wurde.
Im alten Testament ist das Lamm ein Opfertier, das auch heute noch in einigen Gegenden zum Gedenken an Gott geschlachtet wird.
Das weiße Fell ist gleichzeitig ein Zeichen für Reinheit und Frieden.
Bei uns kommt das Osterlamm eigentlich nur noch als Backwerk
aus Rührteig mit einem Kreuzzeichen verziert auf den österlichen Frühstückstisch.
Gefunden unter:http://www.hoppsala.de/index.php?menueID=110