INDIANER zwischen Gestern und Heute

[Bärbel]

Dieses Buch kenne ich leider nur in der englischen Fassung und es ist nicht gerade in "Hausfrauenenglisch" geschrieben. Aber zumindest ich konnte derart in die Geschichte eintauchen, dass ich alles bildlich vor mir sah und mir dann so manch eine eigentlich fehlende Vokabel nicht ernsthaft etwas ausgemacht hat.

Die Geschichte geht über das Leben des "Indianerkämpfers" Kid Carson und seine Bedeutung für die "Eroberung des Wilden Westens".

Klingt nicht nach einem Buch, welches für Leute interessant sein könnte, die sich für INDIANER interessieren? Oh doch! Und noch viel mehr: So habe ich z.B. schon von einigen Amerikanern (sowohl Indianer als auch Weisse) gehört, dass sie gerade durch dieses Buch viele Dinge über die amerikanische Geschichte gelernt haben, die sie vorher noch nicht kannten. Aber auch Kid Carsons Kontakte mit den unterschiedlichsten Indianern (mal als seine Gegner, mal als seine Verbündeten) werden angenehm sachlich und mit Verständnis für beide Seiten dargestellt. Was mich persönlich jedoch am meisten fasziniert hat, sind die Teile dieses Buches, die sich mit Geschehnissen in und um den Canyon de Chelly im Gebiet der Navajos befassen. Hier fließen viele Dinge aus der Kultur der Navajos mit ein und man erkennt den Respekt und die Verbundenheit des Autors gerade mit dieser Kultur.

Nein, der Autor selbst ist kein Navajo. Aber er hatte einen guten Berater: Adam Teller (siehe auch "Acknoledgements" im Buch). Adam ist Navajo und im Canyon de Chelly aufgewachsen. Er ist nicht nur mit der Kultur und der Geschichte der Navajos vertraut, er ist auch einer ihrer bekannten Geschichtenerzähler ... und nebenbei Führer für Touristen im Canyon (siehe auch unter "Indian Country selbst erleben" die Empfehlung für Antelope House Tours). Adam und seine Familie haben viel Zeit mit Hampton Sides verbracht und ihm all das Wissen vermittelt, was er dann auch in seinem Buch verarbeitet hat.

Gruss
Bärbel