10 Tage 2010 - Drag the wolf tailUm gleich mal einigen Missverständnissen vorzubeugen, bei dieser Reise ging es natürlich nicht wirklich darum, einen Wolf am Schwanz zu ziehen. Aber zu Zeiten als die Apachen noch mehr oder weniger frei umher streiften, sprachen sie teilweise miteinander in einer Art Code. Einer dieser Codes war - ins Englische übersetzt - „Drag The Wolf Tail“ (die Apache-Bezeichnung hierfür spare ich mir besser, ich kann sie nämlich nicht aussprechen
). Gemeint war damit, dass man ausschweifen und die Gegend erkunden sollte. Dabei sollte man auf alles achten, was so zu finden ist, angefangen von Wasser über mögliche Nahrungsquellen bis hin zu dem, was möglicherweise in der Gegend befindliche Menschen gerade tun. Dann sollte man zurückkommen und Bericht erstatten. OK, Gegend erkunden habe ich gemacht, zurückgekommen bin ich auch, bleibt also noch das Bericht erstatten:
Immer wieder bin ich darauf angesprochen worden, warum wir denn so gut wie immer nur im Schritt reiten und die Tagesetappen meist „nur“ zwischen 7 und 12 Meilen (etwa 10 bis 20 km) lang sind. Ganz einfach: Das Gelände dort ist großenteils sehr anspruchsvoll und verlangt den Pferden auch schon im Schritt eine Menge ab.
Und dabei sind das auf den Bildern bei Weitem nicht die beeindruckendsten „Wege“. Leider können Fotos meist nicht wirklich ausdrücken, wie steil, wie beengt und wie schwer begehbar solche Wege teilweise sind. Oft genug hatte ich an solchen Stellen dann auch durchaus weiß Gott genug damit zu tun, mit meinem Pferd den besten Weg zu finden und zu hoffen, dass wir uns nicht die Knochen brechen, als wenn ich da auch noch locker flockig die Kamera rausgeholt hätte, um irgendwelche Fotos zu machen
(Sorry Joe, nöchstes Mal versuche ich, auch für Dich ein paar schöne Bilder zu machen). Wenn man Joe allerdings vorher sagt, dass man auch gerne mal richtig galoppieren möchte, ist er durchaus in der Lage die Tour so legen, dass sich auch diese Wünsche erfüllen lassen.
Ich habe allerdings nicht so viel Wert darauf gelegt, wild zu galoppieren, ich wollte lieber möglichst viel von der Landschaft sehen und einfach völlig fernab jeglicher „Zivilisation“ die Natur in ihrer möglichst ursprünglichen Form genießen. Deshalb ging unsere Tour von Woodys Corral in der Nähe der Gila Cliff Dwellings aus, über die Diablo Range, über den Mogollon, entlang der nördlichen Grenze der Wilderness bis zur Middle Fork und durch die “High Countries” wieder zurück zu Woodys Corral.
Ich hatte das Glück, auf einem Appaloosa namens Red Hawk reiten zu dürfen. Joe besitzt insgesamt sechs Pferde, wobei Red Hawk so etwas wie der Anführer ist. Deshalb durfte ich mit ihm auch vorne weg reiten, was allerdings auch zur Folge hatte, dass ich - im Gegensatz zu letztem Mal, wo Joe immer vorausgeritten ist - nach Möglichkeit selbst den Weg finden musste. Und da die Wege dort nicht immer so breit und ausgetreten sind, wie ich das von zu Hause kannte, war das nicht immer ganz einfach. Zugegeben, Joe hat natürlich auch geguckt, wo es lang geht, und Bescheid gesagt, wenn ich mal wieder in die falsche Richtung abgebogen bin, aber manchmal hatte es schon was von Spurenlesen (zumindest für so Großstadttouristen wie mich), um wirklich auf dem Weg zu bleiben. Zumal die Gegend dort ja nun eine "Wilderness ist, wo der Forest Service nur möglichst wenig eingreift, und somit oft genug umgefallene Bäume den Weg versperren und man nach der Umrundung des umgefallenen Baumes den alten Trail ja auch erst wieder finden muss.
Aber genau da zeigte sich immer wieder, was für großartige Pferde wir hatten. Sie sind beständig über alles drüber oder drum herum gestiegen, egal wie steil es dabei bergauf oder bergab ging. Nur einen Tag, da war es selbst für diese Pferde zu viel. An diesem Tag wollten wir den Rawmeat Canyon entlang eigentlich rauf bis zum Mogollon. Nicht nur, dass der Weg sehr steil und steinig ist, überall lagen eben auch besagte umgestürzte Bäume rum. Über die meisten konnten wir ja noch drüber steigen bzw. sie umgehen oder aus dem Weg räumen. Aber als wir so gut wie oben waren und voraussichtlich nur noch wenige Meilen bis zum vorgesehenen Lagerplatz hatten, da ging beim besten Willen gar nichts mehr und wir mussten umkehren und auf einer anderen Route zum Mogollon. Joe hat das mächtig gewurmt, weil das nun einen riesigen Umweg bedeutete, aber ich fand es klasse, eben auch das mal zu erleben Außerdem war der Weg zurück schließlich genauso anspruchsvoll und interessant, wie der Hinweg. Und gerade von diesem Tag an hatte ich den allergrößten Respekt vor der Leistungsfähigkeit dieser Pferde!
Es ist zwar nicht gerade Apache-Style, aber ich hatte mein GPS mitgenommen und den ganzen Tag den Weg aufzeichnen lassen.
Wie man sieht, haben wir da z.B. in der Zeit von etwa einer Stunde und einer Distanz von 1,69 km 154 Höhenmeter bewältigt. Und das inklusive Übersteigen bzw. Umgehen von umgefallenen Baumstämmen auf einem Untergrund mit sehr losem Geröll! Ausserdem haben wir die gute Stunde auch nur deshalb dafür gebraucht, weil Joe ein Stück zurücklief, um einen Arbeitshandschuh zu suchen, den er - wie wir zunächst angenommen hatten - unterwegs aus der Hosentasche verloren hatte. Ich habe mit den Pferden solange an einer Stelle gewartet. (Das ist der Bereich mit so gut wie keiner Höhenänderung in der Zeit von etwa 4:27 bis 4:53.) Als er dann nach knapp einer halben Stunde, in der er erst steil bergab und dann wieder steil bergauf geklettert war, zurückkam, stellten wir fest, dass sich der “verlorene” Handschuh in seinem Sattel verfangen hatte und Joe sich eigentlich ganz umsonst so verausgabt hatte
.
An einem anderen Tag sind wir zunächst auf der einen Seite den Mogollon rauf und nach dem Mittagessen auf der anderen Seite wieder runter. Gerade der Weg abwärts wird auch häufig vom Forest Service benutzt, der oben auf dem Mogollon einen Aussichtsturm hat, um auf Waldbrände der Umgebung zu achten. Deshalb war der Weg als solches durchaus gut gewartet und völlig ohne jegliche umgefallene Baumstämme, über die wir hätten drübersteigen müssen. Allerdings war der Weg teilweise immer noch recht steinig, maximal 50 cm breit (an einigen Stellen auch deutlich schmäler) und auf der einen Seite ging es 65 - 70 Grad abwärts, auf der anderen Seite ebenso steil bergauf. Ein Fehltritt hätte also durchaus fatale Folgen gehabt. Und so haben wir innerhalb von 25:44 Minuten bei einer Wegstrecke von 1,52 km (im Zickzack den Hang hinunter) immerhin 179 Höhenmeter bewältigt.
Young Gunz, das Pferd, was Joe ritt, war noch recht jung (ca. 4 Jahre alt) und stolperte immer wieder. Deshalb hat Joe es vorgezogen, abzusteigen und das Pferd lieber zu führen. Ok, am Abhang wuchsen auch jede Menge Himbeeren und so konnte er gleich die Gelegenheit nutzen, diese unterwegs zu pflücken und zu essen. Schließlich waren wir vorher mal an ganz vielen Himbeeren vorbeigekommen. Da ich aber nicht angehalten hatte (und er auch nicht gesagt hatte, dass er davon gerne noch etwas essen würde), hatte er sie nur angucken aber nicht essen können. Also hat er das auf diese Weise nun nachgeholt.
An noch einem anderen Tag führte der Weg oben auf der Kuppe einer Bergkette entlang und eigentlich dachten wir, dass dies ein recht einfaches Teilstück wird. Allerdings hatte es einige Zeit zuvor dort gebrannt und ein riesiges Waldstück war Opfer der Flammen geworden. Einige der Pflanzen dieser Gegend brauchen durchaus häufiger solche Brände, damit sie wieder besser wachsen können, aber nun waren zum einen auch die noch stehenden Baumstämme noch äußerst verkohlt, die bodendeckenden Pflanzen waren schon wieder etwa hüfthoch (ok, ich bin nur 1,55 m groß, meine Hüfte ist also nicht sooo hoch
), und es waren haufenweise Bäume umgefallen, die jetzt nicht nur im Weg waren, durch die hohen bodendeckenden Pflanzen, waren die umgefallenen Baumstämme auch oft schwer zu erkennen. Dazu kam das Licht an diesem Tag, was die Bodenpflanzen fast schon grün leuchten ließ, wogegen sich die verkohlten stehenden Baumstämme nur noch mehr bedrohlich abhoben. Und dieses ehemalige Brandgebiet zog sich irgendwie nahezu endlos hin. Wir waren heilfroh, als wir auch das endlich bewältigt hatten.
Natürlich gab es auch andere, weit weniger anspruchsvolle Teilstücke. Da ging es dann z.B. einfach zwischen Bäumen entlang durch hohes Farn, oder der Baumbestand öffnete sich und wir waren auf einer großen Lichtung, die teilweise auch üppig blühte.
Überhaupt blühte gerade sehr viel und es war toll, all die bunten Farben zwischen den Bäumen oder Gräsern zu sehen. Ist der südliche Teil - zumindest in den tiefer gelegenen Teilen um die Cliff Dwellings herum - recht trocken und mit eher wüstenartigem Bewuchs wie Kakteen, Agaven, Pinon-Bäumen und ähnlichem, findet man in etwas höheren Lagen vor allem Ponderosa Pinien aber auch Eichen und Wachholder. In noch höheren Lagen wachsen dann auch Kiefern, Douglasien, aber auch Espen. Und auf der Nordseite des Mogollon, wo es am kühlsten und feuchtesten ist, findet man sogar die unterschiedlichsten Pilzvarianten und moosbewachsene Baumstämme und Steine. Einige der Pilze sind essbar, wie z.B. der Bolette - und Joe hat sich wie ein Schneekönig gefreut, dass er endlich nochmal in den Genuss kam, solch einen Pilz zu essen -, von anderen sollte man besser die Finger lassen, da z.B die weißen Punkte des Amanita Strichnin enthalten. (Aber schön anzusehen ist er trotzdem.)
In dem vorigen Bericht hatte ich ja schon erwähnt, dass wir auf der damaligen Tour eine Nacht auf einem Meadow in der Nähe von McKenna Park übernachtet haben und ich mich nachts fast verlaufen hätte. Und genau an diesem Lagerplatz haben wir auch diesmal wieder eine Nacht unser Lager aufgeschlagen. (Das war übrigens der einzige Lagerplatz, den wir ebenso wie bei der letzten Tour genutzt haben.) Was mich am meisten fasziniert hat, war, dass alles noch exakt so aussah wie damals. Selbst die abgestorbenen Eichen, von denen wir letztes Mal noch Feuerholz abgebrochen hatten, standen noch genau so da und ich habe sogar den angekokelten Baumstamm wiedergefunden, über den ich damals in der Nacht gestiegen war, den ich beim Rückweg aber nicht mehr finden konnte. Joe hat mich auch wieder losgeschickt, an der Stelle nach Wasser zu suchen, wo wir letztes Mal welches gefunden hatten, und selbst diese kleine „Pfütze“ gab es noch und sie sah noch genauso aus wie damals. Als ich bei der letzten Tour von der Wassersuche zurückkam waren mir ein paar rumliegende ausgebleichte Knochen aufgefallen und ich wollte Joe fragen, von welchem Tier die wohl waren. Deshalb hatte ich drei Stück mitgenommen. Besonders einer dieser Knochen war mir aufgefallen, weil er innen hohl war und mich daran erinnerte, dass meine jüngere Tochter sich einige Wochen vorher den Arm gebrochen hatte und man ihr Nägel in eben einen solchen Hohlknochen geschoben hatte. Als wir den Lagerplatz damals wieder verließen, hatte Joe ja wie immer „aufgeräumt“ und dabei auch die drei Knochen in die Gegend verstreut. Und was finde ich diesmal, als ich auf der Suche nach Feuerholz bin? Exakt den oben erwähnten Hohlknochen. (Wie gesagt, möglichst unberührte Wildniss. Und da laufen die Uhren halt deutlich anders als in unserem ach so schnelllebigen und hektischen „normalen“ Umfeld. Deshalb eignet sich diese Gegend ja so gut, um wirklich abzuschalten und zur Ruhe zu kommen! - Und offensichtlich benutzen nicht allzu viele andere Leute diesen Ort als Lagerplatz)
Eine andere Frage, die mir immer wieder gestellt wurde, war, ob man dort auch viele Tiere sieht (Gemeint waren vor allem große und vielleicht sogar gefährliche Tiere. Alles, was maximal so groß war wie ein Kaninchen, schien die Leute nicht so sehr zu interessieren.). Ja, hin und wieder sieht man sowas. Vor allen Dingen Wild. Bei uns in Deutschland gibt es in den Wäldern zwar auch Wild, für den normalen Spaziergänger bleiben diese Tiere allerdings doch eher verborgen. Um so mehr hat es mich erstaunt, als ich mich gerade an einem kleinen Bachlauf waschen wollte und plötzlich, noch keine 10 Meter von mir entfernt, eine Maultierhirschkuh stand, die offensichtlich an eben diesem Bachlauf trinken wollte.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass sie, sobald sie mich sieht, erschrocken wegläuft (oder gar nicht erst so nahe kommt, schliesslich hatten wir bereits unser Lager aufgeschlagen, das Feuer brannte und eigentlich müssten wir in weitem Umkreis zu wittern gewesen sein). Aber nichts dergleichen passierte. Sie sah mich nur mir großen Augen an und rührte sich nicht vom Fleck. Zunächst habe ich kaum gewagt zu atmen, geschweige denn mich zu bewegen, aber dann bewegte sich die Maultierhirschkuh und zwar genau in Richtung Lagerplatz. Ich bin vorsichtig hinterher und sie hat ganz langsam und ohne jegliche Scheu den Lagerplatz mehr oder weniger umrundet und dabei selten mehr als 20 Meter Abstand gehalten. Irgendwann ist sie dann doch weiter in den Wald und ich stand mit leuchtenden Augen mitten im Lagerplatz, weil dieses Tier doch sooo dicht bei mir gewesen ist. Joe grinste nur und meinte: „Ja, ich habe das Tier kommen sehen und wollte schon rufen, aber da dachte ich: och nö, soll sie” (- also ich -) “es doch lieber selbst entdecken.“ - Danke!!!
Naja, immerhin habe ich es dann ja auch selbst entdeckt. Im Nachhinein habe ich mich natürlich geärgert, dass ich meine Kamera nicht mit zum Waschen genommen hatte. Wann hat man schließlich so ein Tier so nah? - Zugegeben, in Gila relativ oft. Kaum hatte ich mich nämlich wieder halbwegs von dem Erlebnis erholt, da kam schon die nächste Maultierhirschkuh. Sie blieb zwar in etwas größerer Entfernung als die erste, war aber doch auch erstaunlich nah und wenig scheu. Und am nächsten Morgen tauchten schon wieder zwei auf - höchstwahrscheinlich die gleichen wie am Abend zuvor.
An einem anderen Lagerplatz war mir aufgefallen, dass erstaunlich viel Elk-Kot rumlag. Als es langsam dämmerte, hörten wir dann ein seltsames Geräusch. Joe war sich zunächst nicht wirklich sicher, ob dies nun ein Bär oder doch ein Elk war. Kurze Zeit später hörten wir ein ähnliches Geräusch aus einer etwas anderen Richtung und noch ein bisschen später wieder aus noch einer anderen Richtung. Entweder war der Verursacher des Geräusches sehr schnell um unser Lager herum gegangen oder es waren mehrere. Beim dritten Mal meinte Joe allerdings, dass es wohl doch eher Elk-Rufe als die eines Bären waren. Schade! Aber dann haben wir zunächst nicht mehr daran gedacht. Nachts ist Joe dann allerdings - leider ganz im Gegensatz zu mir - aufgewacht, weil „der Boden gebebt hat und ein unheimlicher Krach war“. Da ich mich grundsätzlich im Schlaf oft drehe und in diesem Moment wohl auch irgendwie den Kopf gehoben habe, dachte Joe, ich wäre wach und hat mich logischer Weise nicht mehr versucht zu wecken. Deshalb habe ich leider verpasst, dass dort gerade eine Elk-Herde von etwa 40 - 50 Tieren ankam, unser Lager roch, leicht abdrehte und „schimpfend“ weiterzog. (Solch verärgertes Elk-Pfeiffen habe ich an einem anderen Tag auch noch zu hören bekommen, aber da eben nur von einem Tier und nicht von solch einer großen Herde. Umso mehr wundert es mich, dass ich nicht wach geworden bin, dieses Schimpfen ist nämlich tatsächlich laut. Und Joe hat mir auch nicht nur irgendeine Geschichte erzählt, am nächsten Morgen konnte nämlich selbst ich sehen, wo die Tiere nachts langgelaufen waren. Mmpf!!!
(Joe hat aber versprochen, egal wie viel ich mich demnächst bewege, er wird mich so lange schütteln und schubsen, bis ich definitiv wach bin. - Wobei, da dürfte er ziemlich schwer zu tun haben. Wie ich schon bei der letzten Tour sagte, ich schlafe dort im Wald auf den Pferdedecken absolut hervorragend.)
Eines Tages, wann genau weiss ich auch nicht mehr, hatte ich wohl den Fehler begangen, Joe zu erzählen, dass ich ganz fürchterliche Angst habe vor Wasser und Feuer (Tolle Wurst, ne? Geht mitten in die Wildnis und hat Angst vor Wasser und Feuer.). Bei meiner letzten Tour mit Joe waren wir an den sogenannten Potholes gewesen. Joe hatte ganz unbedarft gesagt, dass ich dort gerne schwimmen gehen könne und dass man von einem bestimmten Felsen aus auch herrlich reinspringen kann. Ein einfaches „Nein danke!“ hätte wohl gereicht, ich habe aber irgendwie voll die Panik bekommen. An dem Tag habe ich mir vorgenommen, dass mir das nie wieder passieren soll und dass ich von nun an an meinen Ängsten arbeiten werde! Wie heißt es so schön auf Joes Webseite: Teste Dich selbst sowohl physisch als auch mental. Deshalb bin ich verstärkt schwimmen gegangen und ich habe auch das erste mal in meinem Leben ein kleines Feuer in unserem Steingrill im Garten angezündet. Mit der Zeit wurde ich besser mit dem Feuer, ich war aber immer noch ganz froh, dass sich bei unserer Tour grundsätzlich Joe darum gekümmert hatte. Zwei, drei Mal sollte ich zwar mal schnell mein Feuerzeug an die trockenen Piniennadeln halten (und im Normalfall lief der Rest dann ganz schnell von ganz allein, schließlich weiß Joe, wie man ein Feuer vernünftig aufbaut - und ich hoffentlich jetzt auch), der Rest war aber immer sein Job gewesen. Tja, und eines morgens liegen wir noch gemütlich im Schlafsack, da meint er „So, und heute machst Du das Feuer für´s Frühstück!“
. Im Normalfall steht Joe auf, kümmert sich zunächst ums Feuer und wenn das dann runterbrennt, damit man Kohlen zum Kochen hat, schnappt er sich seine Sachen und ist erst mal für eine Weile verschwunden. An diesem Morgen war er kaum angezogen, da war er auch schon weg. Was blieb mir also übrig als: Augen zu und durch! Und siehe da:
Es hat geklappt!!! Und gleich beim ersten Versuch!!!
Wie man sieht, kann man auf solch einer Tour nicht nur seine Grenzen austesten, man kann sie auch durchaus weiter hinaus schieben! (Ok, viele haben schon als Kinder gerne mit Feuer rumgespielt, für die ist das natürlich nichts besonderes. Ich bin aber trotzdem stolz drauf!
)
So, jetzt kann ich schwimmen, ich kann Feuer anmachen, ich kann Trails finden (zumindest meistens), ich kann Pferde mit Knoten anbinden, die auch wirklich halten, ... was kommt als nächstes? Chiricahua lernen wäre bestimmt auch eine lustige Herausforderung! Mal gucken ... aber ich fürchte, bei meinem „Sprachtalent“ sind 10 Tage etwas knapp.