INDIANER zwischen Gestern und Heute

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Law and Order




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Law and Order

Beitragvon elk » Do 31. Mai 2018, 12:24

Verbrechen und ihre Bestrafung: Die Justiz im alten Amerika

von Bruce E. Johansen
https://en.wikipedia.org/wiki/Bruce_E._Johansen

Erschienen im :
Native Peoples Magazine
http://www.magazine-agent.com/Native-Peoples/Magazine


Leitartikel in Native Peoples, März/April 2007
übersetzt von Alexandra Galindez Ortega, Waiblingen

Published on 08/23/2007 (Original-Textübernahme)

"Nahezu jeder kennt den Brauch der besagt, man solle „eine Nacht darüber schlafen“ bevor man eine wichtige Entscheidung trifft.
Man gibt sich eine Nacht, um noch einmal alle Alternativen ausgewogen und rational zu überdenken. Wenige jedoch wissen, dass diese Sitte direkt von den Verfahren der Rechtssprechung der Haudenosaunee (Irokesen) Konföderation stammt.
Ähnlich verhält es sich mit der Redewendung „das Kriegsbeil begraben“, auch sie hat ihren Ursprung in den Rechtspraktiken der Irokesen.
Die Gegner wurden gezwungen ihre Kriegsbeile (und ihre übrigen Waffen) unter den weißen Wurzeln der großen weißen Kiefer, die als Nationalsymbol der konföderierten Haudenosaunee gilt, zu begraben.

Während gemeinhin angenommen wird, dass es in der Tradition des „edlen Wilden“ keine Gesetze und Vorschriften gab,
verfügten die Ureinwohner Amerikas noch vor dem Kontakt zu den Europäern in der Tat über hoch entwickelte, komplexe Codes von Gesetzen und sozialen Normen, welche das Verhalten der Menschen bestimmten.

Viele dieser Traditionen sind auch heute noch gültig.

Entlehnungen aus diesem Erbe der Rechtssprechung sind mittlerweile so tief im Alltag der Amerikaner verankert, dass die meisten ihren Ursprung vergessen haben.
Nichtsdestotrotz resultieren viele eindeutigen Merkmale des politischen und juristischen Systems der Vereinigten Staaten zumindest teilweise aus den Erfahrungen der amerikanischen `Gründerväter´ mit den Indianern.

Eigentumsrechte variierten beträchtlich:

Bezogen auf das Gebiet, das wir heute als die Vereinigten Staaten kennen, bestand das alte und frühe historische Amerika aus mehr als 600 Stämmen.
Aufgrund dieser Größe variierten natürlich auch die kulturellen Sitten und Rechtssysteme ganz beträchtlich.

Erstaunlicherweise gab es jedoch auch einige regionale Allgemeingültigkeiten.
Bezüglich der „Gesetze“ zum Eigentum, war es beispielsweise so, dass Völker im Osten (mit einigen Ausnahmen) matriarchalisch (oder matrilinear) und als Gemeinschaft organisiert waren,
während jene entlang der Nordwestküste sich an individuellem Eigentum und an Hierarchien orientierten.

Die Gemeinschaften der Apachen konzentrierten sich auf Gruppen aus zwei bis sechs matrilokalen verbreiteten Großfamilien bestanden, den Gotas.
Mitglieder einer Gota kooperierten beim Jagen und beim Anbau von Nutzpflanzen.
Gewöhnlich wurden sie von einem Oberhaupt geleitet, das in gemeinsamer Übereinkunft gewählt wurde.
Die Oberhäupter waren männlich, jedoch hatten , wie bei den Irokesen, auch die Frauen Einfluss auf deren Wahl.
Auch Erbschaft konnte bei der Wahl eine Rolle spielen, jedoch nur wenn die betreffende Person auch Führungsqualitäten zeigte. Das Oberhaupt fungierte auch bei Streitigkeiten als Richter.

Die Cherokee hatten traditionell mehr als 60 Dörfer die ein beträchtliches Maß an Autonomie innehatten, lediglich für Notfälle wurde ein nationaler Rat einberufen.
Die öffentliche Meinung wurde als so wichtig erachtet, dass sich ein Dorf teilte,
wenn es zu groß wurde, um jedem Erwachsenen eine Stimme im Rat zu erlauben.

Normalerweise wurden Dörfer geteilt, wenn sie eine Größe von 500 Menschen erreichten.
Die Cherokee missbilligten die Anhäufung ererbten Wohlstandes. Aus diesem Grund begruben sie den Toten zusammen mit seinen Wertgegenständen,
um so die Entstehung einer Klassengesellschaft, die auf Reichtum durch Erbschaft beruht, zu verhindern.

Einige indianische Gemeinschaften, die Sklaven hielten, erlaubten diesen durch harte Arbeit oder/und durch Wagemut in der Kriegsführung aus der Sklaverei zu entkommen.
Die Azteken Mexikos hatten ein definiertes Klassensystem, jedoch mit der Möglichkeit des sozialen Auf- und Abstiegs.
Einem aztekischen Sklaven konnte von seinem Herrn jede Art von Arbeit zugeteilt werden, jedoch besaß dieser nur die Arbeit des Sklaven, nicht das Leben des Sklaven selbst.
Einem Sklaven war es erlaubt einen Wohnsitz zu haben und er oder sie durfte von seinem/ihrem Herrn nicht ohne sein Einverständnis getauscht oder verkauft werden.
Der Sklavenstatus war oft nur vorübergehend und einem Sklaven war es sogar gestattet, selbst über die Dienste eines Sklaven zu verfügen.

Manche indianischen Gesellschaften erlaubten es auch, Gesetze und soziale Normen über die Zeit hinweg zu verändern.
So war es beispielsweise bei den Duwamish des States Washington, der Zeit ihres Häuptlings Si’ahl (Seattle ist sein anglisierter Name)
bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts Tradition, sich Sklaven zu halten.
Jedoch danach setzte sich der Häuptling erfolgreich für die Abschaffung der Sklaverei ein.
Petalesharo, ein Pawnee (circa 1797-1874) gelang es den Brauch der Menschenopfer in Stammesritualen zu beenden.

Das Wiederherstellen von Gerechtigkeit :

Viele (jedoch nicht alle) indianischen Rechtssysteme betonten die Wiederherstellung und Erhaltung der sozialen Ordnung gegenüber der Rache,
was ganz im Gegensatz zur vorherrschenden englischen juristischen Vorgehensweise steht.
Heute werden einige dieser „friedensstiftenden Gerichtshöfe“ wieder zum Leben erweckt.

Die Cherokee praktizierten eine „Ethik der Harmonie“, in welcher der interpersonelle Konflikt in den Hintergrund gerückt wurde, ganz besonders die Wut von Angesicht zu Angesicht.
Diese Tradition könnte man in mancher Hinsicht mit dem Verhaltenskodex der aus dem Großen Gesetz des Friedens und dem Code des Handsome Lake vergleichen.
Darin wurden Menschen dazu ermutigt, Beleidigungen zu vermeiden.

Von einem guten Menschen wurde erwartet, dass er möglichst keine Wut zeigt und auch andere nicht dazu bringt, wütend zu werden;
eine Person in leitender Position konnte sich Respekt dadurch verdienen, dass sie zunächst geduldig zuhörte und ihre Meinung erst dann äußerte, wenn sie alle Seiten der am Konflikt Beteiligten gehört hatte.
Oft wurde auch ein Dritter einbezogen um Konflikte zwischen zwei Einzelpersonen zu lösen.
Für den Fall, dass zwei Parteien nicht versöhnt werden konnten, wurde oft so verfahren, dass sich die Betroffenen in Zukunft einfach um ihre eigenen Angelegenheiten kümmerten und versuchten, sich aus dem Weg zu gehen.

Die Inuit, die in sehr kalten Wintern monatelang in geschlossenen Räumen auf engem Raum lebten,
machten ihrem Ärger durch „Trommel Duelle“ Luft, die einen Austausch von Beleidigungen beinhalteten; ganz ähnlich der heutigen Innenstadt-Poetry-Slams.

In beiden Fällen gilt es Aggressionen zu ritualisieren und unterzuordnen ,
bevor sie Ausmaße annehmen, die sozial oder rechtlich bedenklich sind.


Andererseits spielte bei den Chickasaw die Rache bei der Beurteilung von Konflikten eine Rolle.
Fälle von Diebstahl und persönlichen Angriffen wurden von Clanälteren geregelt.
Wenn sich so ein Vorfall zwischen Mitgliedern desselben Clans ereignete, dann regelten die Älteren das Problem intern.
Wenn es um Konflikte zwischen zwei unterschiedlichen Clans ging, dann diskutieren Stammesführer und Stammesältere den Fall -
und die Seite, die den Streit begann, stimmte einer Entschädigung zu, auf die sich alle gemeinsam geeinigt hatten.

Bei Mord hatte der Clan, der den Verlust erlitt, das Recht dem Mörder das Leben oder seinen „Geist“ zu nehmen.
Für den Fall, dass der Mörder als unbedeutende Person angesehen wurde, hatte der angegriffene Clan das Recht, einer dem Opfer gleichwertigen Person den Geist und das Leben zu nehmen.
Rache wurde als notwendig erachtet, da man glaubte, dass sonst der Geist des Opfers verweilen würde um seiner Familie zu schaden, weil sie es nicht schaffte seinen Tod zu sühnen.
Der ältere Bruder des Opfers führte den Akt aus um den Tod seines jüngeren Verwandten zu rächen.

Traditionellerweise, war es bei vielen indianischen Gesellschaften nicht üblich Verbrecher einzusperren.

Manche Gründerväter der USA sowie einige europäische Gelehrte (Franklin und Rousseau zum Beispiel) wunderten sich, dass Gesellschaften ohne Gefängnisse auskommen konnten.

Die Menschen in indianischen Gemeinschaften hatten verschiedene Methoden für soziale Ordnung zu sorgen. Dazu gehören zum Beispiel humorvoller Spott, Entschädigung und Verbannung.
Der Spott reichte von harmlosen Sticheleien gegenüber einem Jugendlichen der sich sozial unangemessen verhalten hatte , bis hin zu schwerwiegender Verspottung von Erwachsen, die sich eines ernsthaften Fehlverhaltens schuldig gemacht hatten.

Humor war wichtig um soziale und rechtliche Beziehungen zu wahren.

Verbrechen, Entschädigung und Bestrafung:

Verbannung, ein altes Rechtsmittel der indigenen Völker wird heute wieder eingesetzt.
Eine wachsende Zahl von indianischen Völkern in ganz Nordamerika hat in den letzten zehn Jahren die Verbannung in verschiedene Formen wiederentdeckt,
um mit den ansteigenden Drogen-, Alkohol- und Gewaltproblemen umzugehen.

Heute beinhaltet sie nicht nur den Verlust von sozialen und familiären Verbindungen, sondern auch den Verlust von Unterstützung in den Bereichen Bildung, Gesundheits- und Wohnungsfürsorge.
Weiterhin geht mit der Verbannung der Rechtsverlust zu Fischen und zu Jagen einher, und das Recht auf Beerdigungskosten.
Auch erhalten sie keine Zahlungen aus Casinogewinnen mehr.

Früher wurde ein Cheyenne der einen anderen Cheyenne ermordet hatte nicht getötet,
sondern er wurde verbannt und als unrein angesehen.
Der Mörder wurde für sieben Jahre verbannt und kein anderer Cheyenne durfte ihm
auf irgendeine Weise helfen oder ihn unterstützen.
Mörder mussten normalerweise sehen wie sich in den Weiten der Plains selbst durchbringen konnten.
Dabei war das Überleben auf den nördlichen Plains im Freien ohne soziales Netzwerk schwierig;
und somit konnte die Verbannung das Todesurteil bedeuten.

In manchen Fällen wurde es einem Mörder erlaubt um Wiederaufnahme in die Gemeinschaft zu bitten.
Dazu musste er der Opferfamilie ein geheiligtes und symbolisches Geschenk überreichen.
Das Geschenk war ein Zeichen dafür, dass er von nun an die Regeln der Cheyenne-Gesellschaft
akzeptieren würde, die die angegriffene Familie und den regierenden Rat der Vierundvierzig anerkennt
(ein traditioneller Rat der heute noch tätig ist).

Bei den U’mo’ha („Omaha“ ist die anglisierte Form) regierte der Rat der Sieben als Gericht,
wie auch gesetzgebende Körperschaft.
In alter und prähistorische Zeit ernannte der Rat der Sieben neben andren Pflichten
„Soldaten“ (Polizei), um falls nötig seinen Entscheidungen Nachdruck zu verleihen.

Diese Polizei regelte die jährliche Bisonjagd und peitschte jeden aus, der ohne Erlaubnis
vorzeitig auf die Jagd ging.
Das war die Strafe für ein erstes Vergehen; für das zweite Vergehen wurden als Strafe das Zelt des illegalen Jägers zerstört,
seine Pferde und anderen Besitztümer konfisziert und seine Familie musste betteln.

Ein Stock aus Wüsteneisenholz mit einer spitzen Kante wurde im heiligen Zelt des Krieges aufbewahrt und zum Töten benutzt,
wenn der Rat der Sieben entschied, dass dies nötig war um den Frieden in der Nation zu erhalten.
Der Wüsteneisenholz-Stock wurde in Gift getaucht (meist Klapperschlangengift) und in den Verbrecher gerammt, meistens im Beisein einer Menschenmenge.

Diebstahl zu sühnen, war unter den U’mo’has nicht verbreitet. Die einzige Strafe dafür war die Entschädigung.
Auch Fälle von Körperverletzung kamen nur selten vor und wurden gewöhnlich zwischen den Familienmitgliedern geregelt.
Ehebruch hingegen wurde hart bestraft; ein Mann der sich der Untreue schuldig gemacht hatte, musste damit rechnen, dass sein Besitz konfisziert wurde.
Eine Frau, die Ehebruch begangen hatte, wurde ausgepeitscht.
Eine Frau, die etwas dagegen hatte, dass eine andere Frau ihrem Ehemann zu viel Aufmerksamkeit schenkte, konnte die Unruhestiftende mit einem Messer angreifen.
Solch eine Attacke wurde unter den U’mo’ha gewöhnlich nicht als Straftat angesehen.
Mord wurde mit Verbannung bestraft.

Einflüsse auf das heutige politische System Amerikas:

„Jeder König hat seinen Rat, und dieser Rat besteht aus all den alten und weisen Männern seiner Nation…

nichts wird unternommen, sei es Krieg, Frieden, der Verkauf von Land oder Verhandlungen,
ohne den Rat zu befragen; und mehr noch, auch die jungen Männer müssen zu Rate gezogen werden…

Die Könige…bewegen sich mit dem Atemzug ihres Volkes. Es ist eine indianische Sitte sich zu beraten…
Ich habe noch nie mehr natürliche Klugheit erlebt“.

(William Penn zur Gesellschaft der Freien Händler, 16. Aug. 1683)



Indianische Gesetze hatten einen großen Einfluss auf den Charakter amerikanischer Rechtsprozesse, ganz besonders auf die politischen Praktiken und ihre dahinter liegenden Prinzipien.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Haudenosaunee-Konföderation (Irokesen) eine bedeutende diplomatische und militärische Instanz an der Grenze der Englischen Kolonien.
Ein Drucker aus Philadelphia, Benjamin Franklin, begann 1736 damit die Vorgehensweisen indianischer Verträge zu drucken.
1744 veröffentlichte Franklin die Verhandlungen zum Lancaster-Vertrag, der in dem Jahr beschlossen wurde.

Dieser beinhaltete eine Rede des Onondaga-Anführers Canassatego, dem Tadadaho (Sprecher) der Irokesen-Konföderation.
In dieser Rede riet Canassatego den Kolonien dazu, sich zu einer Nation zu vereinigen, ganz nach dem Vorbild des Föderalmodells der Irokesen.

Ein Jahrzehnt später begann Franklins herausragende diplomatische Karriere als Pennsylvanias Gesandter
für die Irokesen-Konföderation.
Schon 1751 hatte er einen Brief an James Parker veröffentlicht, in dem er die Irokesen als positives Beispiel für föderale Einheit aufzeigte.
Franklin wurde von Irokesen-Räten eingeladen, in denen die Diplomatie der Grenze nach den Regeln der Haudenosaunnee gestaltet wurde.

Bei einem gemeinsamen Treffen zwischen Irokesen und Delegierten der Kolonien in Albany 1754,
schlug Franklin seinen „Albany Plan“ vor, als ersten Versuch, die Mehrheit der Kolonien zusammenzuschließen.
Der Albany Plan wurde von den Kolonien nicht ratifiziert, aber er diente Franklin als grober Entwurf für spätere föderale Konzepte, wie sie in den Artikeln der Konföderation,
als auch in seinem Beitrag zu den Debatten über die Verfassung zu finden sind.

In der Zwischenzeit, als die Kolonien sich von England zu lösen begannen, wurde eine indianische Frau zum Nationalsymbol erhoben und in der politischen Kunst dieser Zeit ausgewählt.
´Onkel Sam´ hatte sein Debüt erst Jahrzehnte später. Die Indianer schätzten Thomas Jeffersons Konzepte vom Leben, Freiheit und Glücksseligkeit.

Bei der Verfassungskonferenz entwickelten sich zwei Fraktionen.
Eine, die von Franklin geleitet wurde, bevorzugte ein Föderalsystem das Ähnlichkeit mit dem der Irokesen hatte.
Die andere, angeführt von John Adams (unter anderen), war für eine stärker zentralisierte Regierungsform.

Adams Ansicht war die beherrschende, jedoch wurden im Laufe der Zeit europäische und indianische Rechtstraditionen verschmolzen.

Heute erscheint uns dieses „amerikanische“ Regierungssystem als ganz natürlich.

Quelle :
Bruce E. Johansen ist Frederick W. Kayser Forschungsprofessor in Kommunikation an der Universität von Nebraska in Omaha, Herausgeber und Autor von über 20 Büchern.
Er ist Herausgeber (und Autor von circa 80 Prozent) der Encyclopedia of Native American Legal Tradition (Greenwood, 1998).
Weitere Werke sind The Native People of North America: A History (Rutgers University Press) und sein neustes Buch The Praeger Handbook on Contemporary Issues in Native America (2007).
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Re: Law and Order

Beitragvon elk » Di 3. Jul 2018, 22:59

„Tribal Justice“

Grundsätzliches ( und Gliederung), siehe :

http://www.tribal-institute.org/lists/justice.htm

„Stammesjustizsysteme sind kritische Komponenten der Stammesregierung.
Sie sind befugt, Konflikte und Kontroversen zu lösen.
Vor dem Kontakt mit Europa praktizierten die Ureinwohner verschiedene Formen von sinnvollen und produktiven Konflikt- und Streitbeilegungsverfahren.
Die Beteiligung von Stammesangehörigen an der Debatte über Themen und die Verteidigung des Angeschuldigten war nicht nur erlaubt, es wurde erwartet.

Leider waren diese Stammesmethoden den Siedlern unbekannt und wurden oft diskontiert
und sogar entmutigt.

Die Stämme hatten und haben immer die souveräne Autorität, eigene Stammesjustizsysteme zu errichten und zu betreiben.

Im Jahr 1934 wurden Indianerstämme mit dem Erlass des Indian Reorganisation Act (25 USCA § 461, ff.) ermutigt, ihre innewohnende Souveränität auszuüben,
um ihre eigenen Justizcodes zu etablieren und Gerichtssysteme zu betreiben, die diese Gesetze durchsetzen.
Das Gesetz erlaubte den Stämmen, Verfassungen zu organisieren und anzunehmen.“




Dokumentarfilm von 2017,
von Anne Makepeace


Zitat:

„Die Stammesgerichte beinhalten traditionelle Werte und sind ein Beispiel für die Möglichkeiten
alternativer Streitbeilegung.
Sie haben den Stammesgemeinschaften viel zu bieten und viel, um die anderen
in den Vereinigten Staaten operierenden Gerichtssysteme zu unterrichten. "

(von der`Ehrenwerten ehemalige Richterin am Obersten Gerichtshof ,
Sandra Day O'Connor,`)


http://www.makepeaceproductions.com/tribaljustice/

https://www.brooklynfilmfestival.org/films/detail.asp?fid=1759
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