INDIANER zwischen Gestern und Heute

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Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem




Raum für "Myth Buster" - Fundstücke mal etwas anders beleuchtet

Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Sa 28. Dez 2013, 15:45

„Rassismus“ ist kein Problem "nur von Früher"…

Spricht man von Rassismus, auch heute noch in den USA, so betrifft das trotz farbigem Präsidenten laut Pressemitteilungen doch vorrangig die „farbige Bevölkerung“.
Aber ist das wirklich so einzuengen bzw. ist Rassismus nicht eine unheilvolle, widerstandsfähige, sich rasch vermehrende Pflanze in allen Kulturkreisen und Bevölkerungsschichten ?


Hier ein mir persönlich aus dem Herzen geschriebener Aufruf , d.h. generell ein sehr interessanter Artikel, erschienen in der Indian Country Today ,
„über Rassismus und damit verbundenen Umgang von Menschen untereinander, insbesondere im anonymen Bereich des Internets“ :

Wir sind alle Verwandte ': Weißer Mann in einer roten Welt“
Von John Shaffer

"Ich wuchs in der weißen Welt auf. Wer nicht weiß war, der gehörte zu einer Minderheit. In der Schule haben wir gelernt, dass Christopher Columbus ein Held war, der Amerika entdeckte. Indianer kämpften gegen Cowboys im alten Westen, und Custer wurde auf tragische Weise von einer riesigen Gruppe von "schlechten Wilden"getötet ….

In meiner Familie ging man davon aus, besonders unsere Eltern ermutigte uns dazu, die Menschen danach zu beurteilen " wer sie waren und was sie sagten", nicht wegen der Farbe ihrer Haut.

Ich erfuhr von Melanin, vor allem als meine Sommersprossen am ganzen Körper blühten . Ich fragte meinen Vater, ob ich eines Tages schwarz werden würde. Ich dachte, das wäre zumindest, wenn alle diese Sommersprossen haben, dann ziemlich cool.

Ich war immer der Indianer, wenn die Nachbarskinder Cowboys und Indianer spielten. Vor allem, weil ich nicht so schnell war wie die anderen, da für uns Kinder alle Indianer langsam liefen, so dass früher die Cowboys uns schneller fangen und töten konnten…
Ziemlich bald hatte ich genug davon immer getötet zu werden. Aber wie ich einen meiner Freunde darauf hinwies, meinte der : "Jeder weiß, das die Bösen immer getötet werden." Ich war immer schon neugierig, so dass ich über Indianer zu lesen begann, damit die Spiele vielleicht besser werden durch meine Schilderung oder vielleicht, um einen Weg finden ein wenig länger zu leben.

Es geschah also das ich zu lernen begann, wie, dass die Indianer keine standardmäßigen schlechten Jungs waren. Auf der Mittel-und Oberschule las ich dann noch mehr über die Kultur der amerikanischen Ureinwohner, lernte über die Kulturen in den Ebenen in den mittleren bis späten 1800er Jahren.
So habe ich mehr über die Geschichte gelernt, als das was wir in der Schule gelehrt bekamen .
Columbus? Nicht wie ein Held. Mehr ein Hitler. - Custer? Er war nicht so ein Heiliger, und sein Ego kostete ihm und seinen Truppen sehr viel.

Aber ich erfuhr noch nichts über moderne indianische Kulturen, und ich traf nie mit einem Indianer persönlich zusammen, bis zu meinem Erwachsenenleben. Dann meldete ich mich mit einer Gruppe in Pine Ridge an.
Ich traf viele Lakota. Durch die Besuche der letzten Jahren bekam ich gute Freunde.
Einen darf ich Ciye nennen, meinen älterer Bruder, denn wir waren in der Nähe aufgewachsen. Durch viele Gespräche mit meinem Ciye, lernte ich mehr, als ich jemals in einem Buch gelernt habe. Ich habe mit ihm geschwitzt und mit ihm gebetet. Er ist ein guter Mann, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er denkt, ich bin auch ein guter Mensch.
Ich beschloss, mehr zu tun, (nicht nur wie ein wasichu, der denkt zu wissen, was das Beste für die Indianer ist) d.h. ich versuchte was ich konnte, ihnen bei ihren ihren Bemühungen zu helfen, eben auf dem Niveau meiner neuen Verwandten.
Ich begann die Indian Country Today zu lesen, um zu versuchen aktuelle Informationen zu erhalten. Und zu sehen was die Probleme waren und was ich dagegen tun konnte.

Als ich die Geschichten und nachfolgende Kommentare auf Facebook gelesen habe , fing ich aber an, eine beunruhigende Tendenz zu bemerken. :
Es gab viele Kommentare über weiße Menschen. Wie sie sich die ganze Zeit eingemischt haben. Das sie nicht gut waren. Wie sie nur an der Nutzung der Indianer interessiert waren….
Einige haben mich auch für meine Ansichten offen verspottet. Nicht wegen der Ansicht, sondern weil ich die Kühnheit hatte einen Kommentar zu machen, wo ich doch "nur ein weißer Mann bin“.

Der erste Kommentar stöhrte mich nicht all zu sehr, ich hatte ein oder zwei rassistische Äußerungen im Rapid City Journal Kommentare gesehen.
Aber je mehr ich die Kommentare in der ICT lese, desto mehr rassistische Bemerkungen fallen mir auf.
Ich habe, hasserfüllte Worte von einigen Ureinwohnern gegen "Christen" oder "Weißen" gelesen , als ob wir alle gleich wären…

Es ist nicht das erste Mal, dass ich auf mich Rassismus wegen meiner Haut gerichtet sah. Bei den Marines ging ich mit ein paar meiner Freunden auf Besuch in ihre alte Nachbarschaft in LA und wollte zur Toilette, und man wies mich den Flur entlang, vorbei am Wohnzimmer und neben der Küche. Als ich das Wohnzimmer betrat, sah ich Waffen auf mich gerichtet und mehrere Personen brüllten "Weisser!" Zum Glück, meine Freunde Chavez und Delarosa traten schnell dazwischen und erklärten, dass wir zusammen zum Essen waren.
Ich war auf jeden Fall in dieser Nacht die Minderheit , der einzige "weiße Mann" in dem Gebäude. Aber ich bekam einige neue Freunde, und es war dann auch eine ziemlich lustige Nacht. Sie kamen, um mich als Person kennen zu lernen, nicht als Farbe zu erkennen.

Im Zeitalter von Internet und Facebook, ist es die Norm Meinungen zu Artikeln zu schreiben. Das Problem ist, dass es Missverständnisse mit dem geschriebenen Wort geben kann. Flexion und Ton, könnte ohne weiteres in einer echten Stimme identifiziert werden, sind aber hier vollständig vom Leser der Kommentare zu bestimmen.
Auch, wenn man sich geirrt oder schlecht verhalten hat , ist es leicht, dass einen die relative Anonymität des Computers schützt.

Es ist einfach abscheulich geworden, wie manche mit Worten auf Menschen spucken, ohne Konsequenzen. Auch um Jemanden, denen sie gegenüber in der Minderheit sind wegen der Farbe ihrer Haut oder wo sie geboren wurden, so anzugreifen. Für jemanden, der ein gutes Herz hat, sich für Gerechtigkeit einsetzt, nur weil er nicht als Indianer geboren wurde, ihn dann auszuschließen... Ich frage mich, ob einige der Leute die da kommentieren, daran denken, das Rassismus generell nicht auf eine bestimmte Farbe beschränkt werden kann. Religiöse Intoleranz ist auch nicht auf eine bestimmte Religion beschränkt.

Ich bin glücklich. Ich wuchs nicht mit rassistischen Beleidigungen oder Missbrauch von anderen in einer anderen Kultur auf.
Als ein Kind hatte ich nur eher ein wenig Ahnung und Gefühl dafür, aber als junger Erwachsener habe ich verstanden :
„ Rassismus war schlecht und ich sagte es den Menschen, wenn es passierte“.

Ich vermute, es ist ein Nebenprodukt, wie ich erzogen wurde, wenn ich jetzt aufstehen, als ein weißer Mann in einer roten Welt, um darauf hinzuweisen und zu bitten, darüber nachzudenken, bevor sie kommentieren.

Ich kann nicht vollständig das historische Trauma erfassen, das immer noch für meine Lakota Freunde existiert. Es war Völkermord.
Aber ich bin gekommen, um zu verstehen, dass es immer noch die Kultur ist, die den Krieg gegen die Ureinwohner dominant führte. Ich lebe in dieser Dominanten Kultur, und ich höre und sehe sehr wenig über Natives überhaupt.

Wenn ich gesagt habe, dass ich kämpfen mit dem was ich tun kann, ohne wie ein wasichu zu scheinen, der denkt alles zu wissen oder zu einem Mitglied eines Möchtegern-Stammes gehöre, dann denke ich, was ich tun kann um Hilfe zu zeigen, ist , die dominante Kultur über die Wahrheit von dem was wirklich in der Geschichte passiert ist aufzuklären, von Person zu Person, von Gruppe zu Gruppe.
Und die Wahrheit über das, was noch geschieht auf vielen Reservaten zu erzählen. Ich verstehe jetzt, wie ich zu meinen Verwandten der Lakota stehen, und vielleicht ändern sich einige Einstellungen in der Welt

Aber ich verstehe nicht, werde nie verstehen, das wachsen von Hass und Rassismus.

Jeder, der eine Person nach der Farbe ihrer Haut beurteilt, ist ein Schwachkopf. Die dominierende Gesellschaft in diesem Land hat das seit Generationen getan. Aber es scheint, dass es in der Nicht-dominanten Gesellschaften ebenso geschieht.
So rufe ich euch, meine Cousins an, größer als das zu sein. Größer zu sein als die Rassisten, die euer Leben beeinflusst haben. Sinkt nicht auf ihr Niveau, und hasst uns alle für die Handlungen von einigen, oder aufgrund von Stereotypen.

Lerne mich kennen, wie ich bin und was ich glaube, bevor du mich für die Farbe meiner Haut verurteilst. Das ist alles, worum ich bitte !

Mein Ciye lehrte mich die Bedeutung hinter dem Begriff Mitakuye Oyasin. Wir gehören alle zusammen. Er versuchte nicht das mir zu erklären. Er zeigte es mir durch sein Handeln und seine Behandlung anderer. Vielleicht, wenn wir die Vergangenheit hassen, können wir zusammen kommen, um dann richtig zu stehen.“

http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2013/11/16/we-are-all-related-white-man-red-world

John Shaffer aufgewachsen in Iowa erzogen, verbrachte 10 Jahre im Marine Corps, weitere 10 Jahre als Sanitäter und reist gerne und lernt dabei über Menschen. Er ist jetzt ein Vollzeit-Künstler und lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Minnesota.


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'We Are All Related': White Man in a Red World

“I am fortunate. I grew up not having to deal with racial slurs or abuse from others in a different culture. When I was a kid that never even hit my radar. Even as a young adult, I understood racism was bad and I called people on it when it happened. I suppose it is a byproduct of how I was raised to stand up now, as a white man in a red world, to point it out and to ask you to think about it before you comment. I cannot fully grasp the historical trauma that still exists for my Lakota friends. It was genocide. But I have come to understand that there are still those in the Dominant culture that are waging that war against Natives. I live in that Dominant culture, and I hear and see very little about Natives at all. I said before that I struggle with what I can do without seeming like a wasichu know it all, or becoming a member of the Wannabe tribe. I think what I am supposed to do is help re-educate the dominant culture about the truth of what really happened in history. Person by person. Group by group. To tell about the truth of what is still happening on many reservations. I understand now how I can stand with my Lakota relatives, and maybe change some attitudes out in the world.”

“But I don't understand, will never understand, the hatred that stems from racism. Anyone who will judge a person by the color of their skin is a half-wit. The dominant society in this country has done that for generations. But it seems that it runs in the non-dominant societies as well. So I call out to you, my cousins, to be bigger than that. Be bigger than the racists that you have run into in your lives. Don't sink to their level and hate us all for the actions of some, or because of stereotypes. Get to know me for who I am and what I believe before you condemn me for the color of my skin. That is all I ask.”

“My Ciye taught me the meaning behind the phrase Mitakuye Oyasin. We are all related. He didn't have to explain it to me. He showed me through his actions and his treatment of others. Maybe if we can get past hating, we can stand together for what is right.”
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Mo 22. Mär 2021, 00:07

Meiner Ansicht nach gibt es bestimmte Begriffe, die man auch ruhig hinterfragen sollte !

Der von mir sehr geschätzte Ulrich Wickert sagte einmal : "Gauner muß man auch Gauner nennen."
Recht hat er !

Aber muss gleich Jeder "Rassist " genannt werden und ist der welcher nicht einsehen will das sein Handeln gegenüber anderen Menschen als rassistisch angesehen wird, doch damit gleichzusetzen - oder halt nur sein Handeln...oder wird gar das KIND MIT DEM BADE AUSGESCHÜTTET ?

Es ist schon nicht einfach, wie man an nachfolgendem Beispiel sieht:

Eine Kindertagesstätte in Hamburg bittet 2019 die Eltern, ihre Kinder zur geplanten Faschingsveranstaltung nicht als Indianer zu kostümieren, weil Indianer eine eigene Kulturelle Verbindung zu ihrer Kleidung haben, was für diese kein 'Kostüm' ist.

Daraufhin stürzen sich Medien und sogar Familien..- Politiker(innen) mit Empörung darauf,
dass es doch nicht sein könnte wenn man solche falschen pädagogischen Einschränkungen mache...

Ich war auch von den Socken, aber nicht wegen der Haltung dieser 'Erzieher,'
sondern über die oberflachlichlichen und falschen Empörungen, d.h. oberflächlich, weil man sich
nicht mit dem eigentlichen Hintergrund beschäftigt, also 'warum diese Entscheidung der Kindergärtner
für ihre Einrichtung fiel. Man begann einfach sich das von oben herab sich da zu empören und einzumischen;
"Es regulieren zu wollen.."

Zufällig fand ich zudem diesen Blog im Netz :

"Gesellschaft"
ARTIKEL : " Indianer gibt es nur mit Rassismus"

https://www.freitag.de/autoren/elisanow ... -rassismus

Auch das ist im Nachherein falsch und nicht so zu übernehmen.

Und noch was (für Investigationsjournalismus ...?
Die Überschrift passt eher in ein Boulevardblättchen !

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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon Schumpsi » Do 28. Jul 2022, 16:52

Hatten nicht die Cherokee schwarze Stammesmitglieder ausgeschlossen die Nachfahren ehemaliger Stammesmitglieder waren? Ich nenne das auch Rassismus.
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon Bärbel » Mi 3. Aug 2022, 19:33

Hallo Schumpsi,
ich sag mal so: die Frage, ob jemand berechtig ist, Stammesmitglied zu sein, ist umstritten. Meist ist der Grund für teilweise recht heftige Auseinandersetzungen nicht wirklich Rassismus sondern schlicht und ergreifend "der schnöde Mammon". Werden vorhandene Gelder auf wenige aufgeteilt, bekommt jeder einzelne davon mehr, als wenn mehr berechtigt sind, sich aus dem Topf zu bedienen.
Gruss
Bärbel
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Mo 5. Sep 2022, 00:20

The Cherokee Nation acknowledges that descendants of people
once enslaved by the tribe should" also qualify as Cherokee"


By Harmeet Kaur, CNN

February 26, 2021


"EIN langjähriger Streit darüber, wer als Bürger der Cherokee Nation angesehen werden kann,

kam diese Woche endlich zu einem Abschluss."



"Der Oberste Gerichtshof der Cherokee Nation entschied am Montag,
dass die Stammesnation den Ausdruck "durch Blut"
aus ihrer Verfassung und anderen Stammesgesetzen streicht.

Diese Änderung erkennt formell an,
dass die Nachkommen von Black People,
die einst vom Stamm versklavt wurden
- bekannt als die Cherokee Freedmen -
das Recht auf Stammesbürgerschaft haben,

was bedeutet, dass sie berechtigt sind, für Stammesbüros zu kandidieren
und Zugang zu Ressourcen wie Stammesgesundheit zu erhalten.

"Die Rechte der Freigelassenen sind inhärent",

schrieb Shawna S. Baker, Richterin am Obersten Gerichtshof der Cherokee Nation,
in der Stellungnahme.

"Sie erstrecken sich auf Nachkommen von Freigelassenen als Geburtsrecht,
das aus der Unterdrückung und Vertreibung ihrer Vorfahren als farbige Menschen hervorgeht,
die in Artikel 9 des Vertrags von 1866 aufgezeichnet und in Erinnerung gerufen wurden."

Versklavte Black People reisten mit auf dem Pfad der Tränen :

Die Geschichte der Cherokee Freedmen ist ein Beispiel dafür,
wie komplex und vielschichtig die Themen Rasse, Ungleichheit und Marginalisierung
in den USA sind.

Viele amerikanische Ureinwohner wurden während der Kolonialzeit neben Afroamerikanern versklavt -

der Historiker linford D. Fisher von der Brown University
schätzt, dass 2 bis 5,5 Millionen Ureinwohner von der Zeit Christoph Kolumbus bis etwa 1880 versklavt wurden.

Aber einige wohlhabendere Stammesbürger, besonders in Stämmen im Südosten,
die bestimmte Normen weißer Siedler übernommen hatten,
praktizierten auch selbst Sklaverei.

Dazu gehören auch die Cherokee, von denen einige in den frühen 1800er Jahren
begonnen hatten, Afroamerikaner zu versklaven.

Dann, in den späten 1830er Jahren, vertrieb die US-Regierung die Cherokee gewaltsam
aus ihrer Heimat und befahl ihnen, in das heutige Oklahoma umzuziehen
- ein Exodus, der als Trail of Tears bekannt ist.

Was jedoch nicht so allgemein bekannt ist,
ist, dass versklavte Afroamerikaner die Reise zusammen
mit den Cherokee-Bürgern machten, die sie versklavten.

Etwa 4.000 versklavte Black People lebten 1861 unter den Cherokee,
lt. National Museum of the American Indian.

Die Cherokee schafften 1863 die Sklaverei ab.

Und kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs unterzeichnete die Cherokee Nation
einen Vertrag mit der US-Regierung,

der denjenigen, die zuvor von Cherokee-Bürgern versklavt worden waren,
volle Bürgerrechte gewährte.

Aber in der Praxis wurden ’Freedmen’ diese Rechte oft verweigert
und sie wurden aus dem Stamm ausgeschlossen,
(schrieb Lolita Buckner Inniss in einem 2015
im Columbia Journal of Race and Law veröffentlichten Artikel.)

In den letzten Jahrzehnten haben Cherokee Freedmen dafür gekämpft,
diese Rechte durch verschiedene Gerichtsverfahren zu schützen.

Die Freigelassenen kämpfen seit langem für den Schutz ihrer Rechte.

Im Jahr 2007 änderte die Cherokee Nation ihre Verfassung,
um die Stammesbürgerschaft auf diejenigen mit "indianischem Blut" zu beschränken.

Das vertrieb etwa 2.800 Nachkommen von Cherokee Freedmen aus dem Stamm,
(lt. der Website für das Nationalmuseum der amerikanischen Indianerstaaten.)

Chad Smith, der damalige Häuptling der Cherokee Nation,
argumentierte, dass der Stamm eine souveräne Nation sei
und daher das Recht haben sollte,
zu bestimmen, wer sich für die Stammesbürgerschaft qualifiziert.

Aber die Freedmen wehrten sich dagegen,
was im Laufe des nächsten Jahrzehnts zu einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten führte.

Im Jahr 2017 entschied ein Bundesbezirksgericht zugunsten der Freedmen -
eine Entscheidung, die der Oberste Gerichtshof der Cherokee Nation nun bestätigt hat.



"Die ‘by blood‘-Sprache, die in der Verfassung der Cherokee Nation
und allen Gesetzen, die sich aus dieser Sprache ergeben, zu finden ist,
ist illegal, veraltet und dem Ideal der Freiheit abträglich",
schrieb Chief Baker in der jüngsten Stellungnahme.

"Diese Worte beleidigen und erniedrigen die Nachkommen des Freedman,

ähnlich wie die Jim-Crow-Gesetze, die in den Südstaaten etwa siebenundfünfzig Jahre
nach der Verabschiedung des Civil Rights Act
von 1964 in den Büchern verweilten."

Cherokee Nation Principal Chief Chuck Hoskin Jr. lobte die Entscheidung:

"Die Cherokee Nation ist stärker, wenn wir als Bürger gemeinsam
und auf gleicher Basis vor dem Gesetz voranschreiten",
sagte er am Montag in einer Erklärung. "

"... Das Gericht hat das Engagement unserer Vorfahren für die Gleichheit vor 155 Jahren
im Vertrag von 1866 in aller Deutlichkeit anerkannt.

Meine Hoffnung ist, dass wir alle in Zukunft das gleiche Engagement teilen."

(Etwa 8.500 Nachkommen von Freedmen
sind derzeit als Bürger der Cherokee Nation eingeschrieben,
so sagt eine Pressemitteilung des Stammes.)


Quelle : CNN
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Mo 5. Sep 2022, 00:35

Man sollte generell sehr sensibel und vorsichtig sein, mit der Zuordnung "was ist rassistisch"

(Dazu braucht man eigentlich nur den genauen Wortlaut "was ist Rassismus" nachzuschlagen.
Für mich ist manches einfach unangebracht und rechtlich nicht vertretbar, was so alles als
rassistisch betitelt wird !)

Hier mal allgemein was dazu
(und auch ganz speziell) :

_______________________________

"Rassismus ? "

Immer wieder staune ich, wie schnell man
im allgemeinen Sprachgebrauch das Wort „Rassismus“ verwendet…

Sollte man damit nicht ein wenig behutsamer umgehen,
denn nicht Jeder der nicht „political correct“ sich äußert, ist gleich ein Rassist..


Fangen wir so an :

„Was ist eigentlich Rassismus? – Definitionen:
"Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition von Rassismus.
Viele Kontroversen über die Bedeutung des Wortes «Rassismus» erklären sich daraus,
dass eine enge und eine weite Bedeutung des Ausdrucks parallel genutzt werden."

Klassisches Konzept von «Rassismus» (enge Bedeutung):

"Rassistisch sind Ideologien, welche die Menschheit in eine Anzahl von biologischen «Rassen»
mit genetisch vererbbaren Eigenschaften einteilen
und die so verstandenen «Rassen» hierarchisch einstufen.

Das klassische Konzept war vorherrschend in der Epoche des europäischen Kolonialismus
und Imperialismus bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Diese pseudo-biologische Ideologie diente der Rechtfertigung des Kolonialismus,
der Sklaverei, der Verbrechen der Nazis oder von Apartheidregimes."

Siehe hier (Schweizer Arbeitsblatt) :

https://www.humanrights.ch/cms/upload/p ... sismus.pdf

Und hier findet man auch das :

„Viel Beachtung fand in der neueren Diskussion auch ein Definitionsvorschlag von Albert Memmi:

«Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung
tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede
" zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers";
mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.»

(Albert Memmi, Rassismus, Frankfurt a.M. 1987, S.164)


FAZIT :

„Rassismus“ ist weiterhin ein großes Problem, ohne Zweifel !

Hier auch die Zeilen, die ich während der Obama Zeit schrieb:

„ Spricht man von Rassismus, auch heute noch in den USA,
so betrifft das trotz farbigem Präsidenten
laut Pressemitteilungen doch vorrangig die „farbige Bevölkerung“.

"Aber ist das wirklich so einzuengen bzw. ist Rassismus nicht eine
widerstandsfähige, sich rasch vermehrende Pflanze
in allen Kulturkreisen und Bevölkerungsschichten ?"


Ein mir persönlich aus dem Herzen geschriebener Aufruf ,
d.h. generell ein sehr interessanter Artikel,
erschienen in der Indian Country Today ,[
findet ihr gleich am Anfang des Threads
:

„Wir sind alle Verwandte ‘:
Weißer Mann in einer roten Welt“


Von John Shaffer


„über Rassismus und damit verbundenen Umgang von Menschen untereinander,
insbesondere im anonymen Bereich des Internets“ :
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Mo 5. Sep 2022, 21:55

Noch ein wichtiger Hinweis, betreffe jetziger totaler "Aufreger" in Social Media und den Medien,
auch in Bezug auf die falsche Auslegung des "Sammelbegriffs- INDIANER" im deutschen Sprachraum:

https://www.ggr-law.com/darf-man-noch-indianer-sagen/

JA, man darf !
Entgegen aller " oberflächlichen Behauptungen", das diese Bezeichnung "rassistisch" wäre und die Ureinwohnernachkommen in Amerika beleidigen würde.


Auch wenn dieselben sich persönlich mit ihrer Stammeszugehörigkeit identifizieren,
gilt dort als Sammelbezeichnung (auch bei Organisationen) die Bezeichnung "American Indian".

Im deutschen Sprachgebrauch (siehe obige Verlinkung zu einer Rechtsauskunft)
hat "Indianer" als Bezeichnung an sich auch keinen herabwürdigenden Charakter
und erfüllt " nicht" den Strafbestand der Beleidigung nach Paragraph 185 StGB !!!

Auch hat sich bisher noch kein American Indian an der Bezeichnung ' Indianer ' gestoßen !

Sämtliche diesbezügliche Forderungen' sind in erster Linie " ganz persönliche Ansichten,
ohne Hintergrundwissen " ( Gruppierungen und Einzelpersonen, die sich kaum großen Wissens über
INDIANER und ihre Kulturkreise rühmen dürften ...!)

Die dienen nur der zusätzlichen Verwirrung der Leute,
in einer sowieso unsicheren Zeit ( wo die Leute eher Orientierung suchen !).

Daher ist dringend angeraten, den Blödsinn nicht so einfach mitzumachen
Und sich mal eher schlau zu machen,
was wirklich berechtigt ' Worte und Bezeichnungen' abzuwählen:

Spezifische Rassebezeichnungen und Zuordnungen etc. gehören heute natürlich im Sprachgebrauch
verbannt,
(wobei man auch heute keine Geschichtsverfälschung machen sollte und ganze Bücher aus einer anderen Zeit 'korrigiert'... oder fiktive Personen/Handlungen in Romanen "zensiert"..)

aber "Indianer " gehört nicht dazu !
(Worte ausradieren-Bücher vernichten: Und was kommt dann ???)


e.
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Di 6. Sep 2022, 14:30

Was geht hier in der deutschen Medienlandschaft ab ????:

ARD zeigt keine Winnetoufilme mehr

und ZDF zieht nach `Shitstorm`nun auch soweit nach,
jedenfalls das sie das "I-Wort" vermeiden...und ein Kontrollgremium schaffen wollen,
was vor Ausstrahlung von Indianerfilmen / Western jeweil die political Correctheit ..prüft.

Demnach hat diese Oberflächliche Volksverdummung nun auch die öffentlich rechtlichen Sender
vereinnahmt,
die wir mit " unsere Rundfunk-und Fernsehgebühren" noch dazu bezahlen !!!

Nun bekommen wir mit der Bezeichnung "I-Wort" eine wirklich rassistische Auslegung (siehe " N-Wort" )
und das für eine rechtlich harmlose "Sammelbezeichnung".

ich frage mich manchmal, wer kann eigentlich beweisen das
a) " seine Auffassung" zu bestimmten Bezeichnungen wirklich so ist
bzw. von denen die es betrifft, so gesehen wird...

und

b) was wäre, wenn hier einfach im Laufe der Zeit sich nur die Annahme verbreitete,
"das Columbus die Ureinwohner der Bahamas (die Insel der Landung wurde von ihren karibischen Einwohnern " Guanahani" genannt)
als Índer` bezeichnete, wegen des verfehlten Seewegs nach Indien...

Frage : Wie hieß denn eigentlich zu Marco Polos Zeit der heutige asiatische Staat ; "Indien" ?

Heute ist es so : Der Eigenname der Republik lautet in den beiden landesweit gültigen Amtssprachen
" Bhārat Gaṇarājya (Hindi)" und Republic of India (Englisch).

Also, wer sagt mir, das meine (`geschönigte `) Annahme ´ nicht´zutrifft,
d.h. das die `spanische` Flotte - die spanische Bezeichnung
" In Dios" ( ín Gott`; also sehr gläubische Menschen..)

eher als Grundlage für Indios/ Indianer verwendete...????
(Und dann wäre es total daneben, diese Bezeichnung als `rassistisch`zu bezeichnen !!!!!)

Ich frage mich wirklich wohin dies noch alles führen soll !?


Auf jeden Fall werde ich weder ´gendern, noch woken`,

sondern immer eine Haltung haben;

die fundamentiert und nicht zunehmend fremdbestimmend
und sogar noch falsch ist !


Passt auf euch auf !
:big_bye:

elk(e)


Links zum Thema :

Die Öffentlich Rechtlichen TV Sender:

https://www.n-tv.de/leute/Warum-die-ARD-Winnetou-nicht-mehr-zeigt-article23549170.html

https://www.merkur.de/welt/iwort-uschi-glas-verwendung-news-winnetou-diskussion-zdf-bitte-91746112.html


und deutsche "Kulturschaffende":

Bully Herbig vermutet das weniger Kulturschaffende in Deutschland sich nun an `Komödien`wagen werden :

https://www.n-tv.de/leute/Michael-Bully-Herbig-stellt-Winnetou-Parodie-Der-Schuh-des-Manitu-heute-infrage-article23565190.html


und Schauspieler und Intendant Dieter Hallervorden zu der Entscheidung :


Dieter Hallervorden: "Empfindsamkeitskult"

"Ich glaube, wir leben in einer Art von Empfindsamkeitskult,

bei dem uns andere Leute vorschreiben wollen,
- mit welchem Slalom wir angebliche Fettnäpfchen in Zukunft zu umrunden haben- ",
so der 86-jährige.


Dieter Hallervorden ironisiert den Diskurs
- und empfiehlt auch anderen,
das Thema nicht allzu ernst zu nehmen.-

Er jedenfalls könne sich darüber nur "köstlich" amüsieren:
"Sprechende Enten –
tut man da einer bestimmten Tiergattung nicht bitter unrecht?"

Es ist nicht das erste Mal,
dass der Schauspieler mit deutlichen Worten
auf aktuelle Debatten reagiert.

Regelmäßig äußert er sich kritisch gegen das Gendern.

Er erklärte unter anderem, dass das Schlosspark-Theater, das er betreibt,
nichts herausgeben wird, das dazu dient
" die deutsche Sprache zu vergewaltigen" -


woraufhin er auch einen Shitstorm kassierte."


Quelle: https://www.msn.com/de
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Re: Rassismus ist ein verbreitetes, unheilvolles Problem

Beitragvon elk » Di 6. Sep 2022, 14:43

Und mit Dieter Hallervorden zu sprechen;

ein wenig `uns nicht zu ernst nehmen`,
täte uns sicher gut (besonders in ernsten Zeiten !) :

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/wie-weiter-mit-diskutablen-filmen-bei-ard-und-zdf-8592967.html
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