Nachfolgende Dinge zu den unterschiedlichen Verhaltensweisen sind nicht meine persönlichen Erfahrungen, aber aus meinen persönlichen Erfahrungen hier in meiner gewohnten Umgebung sehe ich diese durchaus als erwähnens- und vergleichswert an.
BEGEGNUNGEN und unterschiedliche Verhaltensweisen
(die auch zu Missverständnissen führen können)
Einleitung:
"Ich will hier beispielhaft eine interkulturelle Begegnung wiedergeben, die sich mittlerweile x-fach abgespielt hat. "
Der Ethnologe Gary Witherspoon hat sie beobachtet.
Er beschreibt, was geschieht, wenn ein weißer Amerikaner zum ersten Mal einen Navajo-Indianer begrüßt und analysiert die darin enthaltenen kulturbedingten Missverständnisse:
Navajos sind Fremden gegenüber eher scheu. Deswegen ergreift grundsätzlich der Angloamerikaner die Initiative bei der Begrüßung.
Er geht auf den Navajo zu und sagt so etwas Ähnliches wie `Hallo, Mr. Begay, wie geht’s ?`
Dabei ergreift er die Hand seines Gegenübers und bewegt diese wie einen Pumpenschwengel auf und nieder.
Der Indianer überlässt ihm die Hand und lächelt höflich.
Wie empfinden beide Akteure nach einer solchen Begrüßung das Verhalten ihres Gegenübers?
Der Angloamerikaner wird glauben, dass der Navajo nicht wirklich freundlich war, weil er ihm die Hand wie ein toter Fisch gegeben hat.
Der Navajo wiederum ist verwirrt und seine Gefühle sind verletzt.
Wenn er einen Stammesgenossen grüßt, so nähert er sich ihm indirekt, sieht ihm niemals unmittelbar in die Augen und drückt vorsichtig seine Handfläche gegen die des anderen.
Wer auf einen anderen geradewegs zugeht, ihm offen ins Gesicht blickt und in grober Weise seine Hand packt, der bezeugt damit seine Geringschätzung, sein Gefühl der Überlegenheit und den Wunsch, den anderen zu beherrschen.
Der Angloamerikaner redet den Navajo mit seinem Namen an.
Das ist bei den Navajos äußerst unhöflich, weil bei der Annrede stattdessen immer ein Bezug auf seine Verwandtschaftsbeziehungen verwendet werden.
Der Eigenname wird in Gegenwart eines anderen niemals ausgesprochen.
Um dieses Verhaltensmuster den Kindern beizubringen, erzählen die Navajos ihnen, dass sie ihre Stimme verlieren würden, wenn sie ihre Namen häufig sprächen, und dass sie ihr Gehör verlieren würden, wenn sie ihren Namen häufig hörten.
Der Angloamerikaner fragt den Navajo wie es ihm gehe?
Kein Navajo würde jemandem, der sich offensichtlich in bester Gesundheit befindet, so eine Frage stellen.
Navajos begrüßen einander mit der Formel: Yá át ééh, was soviel bedeutet wie „es ist gut“.
Quelle:
http://www.nibis.de/~iakm/Materialen/wahrlich.pdf