INDIANER zwischen Gestern und Heute

Forum zur Kultur, Geschichte und Gegenwart der Ureinwohner Amerikas

Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen




Informationen, die helfen sollen, Vorgänge in Indian Country besser zu verstehen

Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon admin » Fr 20. Jul 2012, 16:57

Wir haben großen Respekt vor den traditionellen religiösen - und zeremoniellen Dingen der Indianischen Nationen.

Daher bitten wir um den gleichen Respekt in künftigen Beiträgen, in der Form das hier weder Zeremonien beschrieben werden, noch welche propagandiert werden.

Vielen Dank,

admin
Benutzeravatar
admin
Administrator
 
Beiträge: 80
Registriert: So 15. Jul 2012, 12:59

von Anzeige » Fr 20. Jul 2012, 16:57

Anzeige
 

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon elk » Fr 20. Jul 2012, 17:31

In Anlehnung an den mir gleichfalls am Herzen liegenden Wunsch zu einem sehr sensiblen Umgang mit diesem Thema, möchte ich hier einen sehr persönlichen Artikel von dem von mir sehr geschätzten Tim Giago einfügen.

Sie konnten die Spiritualität der Lakota nicht töten
(The Spirituality of the Lakota - Die Stärke eines Volkes)

Geschrieben von Tim Giago (Nanwica Kciji)

"Als ich fünf Jahre alt war, lebten wir in dem Dorf Pejuta Haka (Medizin Root) auf der Pine Ridge Indian Reservation in South Dakota. Das Dorf wurde durch das Bureau of Indian Affairs umbenannt in Kyle.

An einem späten Nachmittag im Juli 1939 kam mein Vater von seinem Job bei der Chris Dam's Trading Post nach Hause, mit mehreren Kisten Lebensmitteln. Er sprach mit meiner Mutter in der Sprache der Lakota und erzählt ihr, dass er die Lebensmittel auszuliefern hatte und er wollte, dass ich mit ihm mitfahren.

Dieser Vorfall bleibt seitdem in meinem Gedächtnis und kurz vor dem Tod meines Vaters verbrachte ich einige Zeit mit ihm und ich fragte ihn, was in dieser Nacht passierte (um meine Erinnerungen zu überprüfen).

Als ich ihm sagte, an was ich mich von diesem Tag erinnerte, war er überrascht, weil ich noch so jung war zu der Zeit. Er sagte, dass meine Erinnerung ziemlich genau seien zu dem, was sich da ereignete.

Ich erinnerte mich, dass wir in den Ford meines Vater kletterten und zum Dorf Potato Creek fuhren, zwischen Kyle und Wanblee (Eagle's Nest). Es dämmerte als wir ankamen. Wir hielten am Haus einer Familie. Mein Vater ging in das Haus und kehrte kurz danach zurück. Danach fuhren wir mit dem Auto auf einer Straße die hinter dem Haus lang führte und dann sah ich einige ältere Menschen (in den 80er Jahren und wahrscheinlich auch in ihren 90ern), Lakota Männer, um ein Feuer sitzen. Mein Vater trat zu den älteren Männern und sie sprachen dann alle Lakota, während ein paar von den jüngeren Männern die Lebensmittel abluden.

Mein Vater wurde im Kreis der Männer aufgenommen und eine angezündete Cannunpa wakan (Sacred Pipe) ging herum, so dass jeder der Reihe nach an ihr zog. Ich bemerkte, dass zwei der Männer sehr smokey waren weil sie trübe Augen hatten und wenn die Pipe zu ihnen kam hielten sie ihre Hände vor, bis sie ihnen hineingelegt war. Später erzählte mir mein Vater , dass sie blind waren.

Er sagte, sie bereiteten sich auf eine Sundance vor, eine der heiligen Riten der Lakota, die von der Regierung der Vereinigten Staaten verboten wurde, so dass sie sich heimlich treffen mussten oder sie könnten sonst ins Gefängnis gebracht werden. (Traditionell feierte die Lakota ihre Spiritualität mit Gesang und Tanz jeweils der heilige Handlung angepasst.)
Er sagte, die beiden blinden Männer hätten den Sundance oft getanzt.

Mein Vater erzählte mir, dass alle Menschen die in diesem Kreis saßen, Lakota Krieger gewesen waren. Sie hatten in den letzten Kriegen gegen die Vereinigten Staaten von Amerika gekämpft. Einige hatten in der Schlacht am Rosebud gekämpft, wo die US-Armee schwere Prügel bezogen, und andere beim Greasy Grass (am Little Bighorn), wo sich Custer`s Ende erfüllte.

Er sagte, die Krieger in dem Kreis errangen die wichtigsten Siege über die United States Army , denn jedes Jahr trafen sie sich heimlich zur Feier des Sundance und jedes Jahr wurde ihre eigene Anzahl immer weniger.

Wie mein Vater, sind alle Lakota Männer, die in dieser Nacht in dem Kreis die heilige Pfeife rauchten, inzwischen tot.
Sie waren die Krieger, die gekämpft und gestorben sind bei der Verteidigung einer Lebensform, die von jeher für die Lakota bestanden hatte.

Ich glaube, das ist der Grund, dass das Gedächtnis daran mich nie verlassen hat, weil es für mich die ganz tiefen Gefühle in jener Nacht waren, als ich diese älteren Krieger sah: Ihre Pfeife rauchend und betend für die Menschen.

Und die Spiritualität der Lakota wäre fast gestorben nach dieser Sommernacht im Jahre 1939, aber es ging nicht: Weil Lakota Familien im Untergrund sie am Leben hielten.

Diese starken Lakota-Krieger, mit ihren nicht minder starken Winyan (Frauen) an ihrer Seite, wussten: Wenn es der Kirche und der Regierung gelänge, ihre religiösen Praktiken und deren Sprache zu töten, würden sie als Menschen nicht mehr existieren.

Der Geist der Lakota wollte nicht sterben und die Rückkehr zu ihren Traditionen, Sprache und Kultur ist im Gange - und war noch nie stärker.

Ich sah sie am Leben, in diesem Kreis der Ältesten im Jahr 1939, als ich fünf Jahre alt war und ich sehe es jetzt , 70 Jahre später.

Es bedarf mehr als Kirche und Staat, um die Spiritualität von Menschen zu töten ! "


Tim Giago, ein Oglala Lakota, ist der Herausgeber von Native Sun News. Er war der Gründer und erster Präsident der Native American Journalists Association. Giago wurde im Jahr 2008 in der South Dakota Zeitung Hall of Fame aufgenommen.
Benutzeravatar
elk
 
Beiträge: 587
Registriert: So 15. Jul 2012, 17:17
Wohnort: Kiel (Schleswig-Holstein)

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon elk » Sa 21. Jul 2012, 09:58

Ich denke, wenn man den Bericht von Tim Giago einmal so richtig in Ruhe wirken läßt, kann man auch daran erkennen und verstehen lernen, warum die Indianer es nicht gern sehen wenn man hier in Europa oder auch in Amerika (z.B. die große Schwitzzelttragödie von Sedona) ihre Zeremonien nachspielt (oder annimmt, dass diese einen genau so zustehen, was immer man selber denkt dabei zu empfinden....)

Es ist eine der letzten Sachen, die ihnen aus ihren kulturellen Erbe geblieben ist - und das haben sie bitter erkämpft und beschützt, um es als "ihr Erbe" an ihren Kulturkreis und ihre Nachkommen weiter zu geben.
Darum "Hände weg davon", man kränkt damit die Menschen, denen man eigentlich damit näher kommen und am wenigsten kränken möchte....


Grüsse,

elk
Benutzeravatar
elk
 
Beiträge: 587
Registriert: So 15. Jul 2012, 17:17
Wohnort: Kiel (Schleswig-Holstein)

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon Bärbel » Mo 23. Jul 2012, 20:52

Ja, und ich denke, es ist nicht allein der Umstand, dass sie diese Zeremonien "im Untergrund" bewahren mussten...

Indianer haben ja durchaus auch andere Menschen an ihren Zeremonien teilhaben lassen und sie in solchen Dingen unterwiesen ... damals. Im Laufe der Zeit hat sich aber gezeigt, dass so manch einer dieser Teilnehmer dann im Nachhinein eben genau diese Zeremonien für seine eigenen (meist finanziell begründeten) Zwecke benutzt und ausgenutzt hat. Und deshalb kann ich durchaus verstehen, wenn sie heutzutage lieber sagen "das geht dich als Aussenstehender nichts an" anstatt weiter zusehen zu müssen, wie Dinge, die ihnen nunmal viel bedeuten, von anderen für etwas benutzt werden, dass den ursprünglichen Wertvorstellungen so überhaupt nicht entspricht.

Gruss
Bärbel
Benutzeravatar
Bärbel
 
Beiträge: 180
Registriert: So 15. Jul 2012, 20:15
Wohnort: Grossraum Köln

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon elk » Mo 23. Jul 2012, 23:39

Da stimm ich Dir zu, auch wenn gerade dieser von Dir angesprochene Aspekt wohl eines der schwierigsten Akzeptanzen bedeutet unter denen die meinen, sie würden ja nur im "Glauben" der Indianer die Dinge wieder entdecken die ihnen im persönlichem Suchen in einer Verbindung zur Natur in unserer jetzigen Gesellschaft verloren scheint und schließlich gab es diese Verbindungen ja auch in unseren alten Völkern..

Natürlich ist der Mensch generell ein Teil der Natur, auch wenn das einen manchmal so vorkommt als hätten es viele Menschen in ihrem globalen Wirtschaftssystem vergessen, der Mensch ansich hat es noch in seinem Unterbewußtsein abgespeichert und müßte sich dessen nur "in seinem Umfeld" bedienen.
Statt dessen aber sucht er in anderen Kulturkreisen "nach der Offenbarung".
Selbst bei allen "lauteren Absichten" bedient er sich.. einfach an den über Jahrhunderte entstandenen und ganz eigenen Verbindungen der Indianer (und sicher auch anderer indigenen Völker) zu dem von ihnen angesehenen Schöpfer. Mit "etwas" Hintergrundwissen vielleicht, durch diverse Studien oder Erzählungen, aber er kann niemals diese für ihn fremden höheren Wesen dieser Völker "erreichen", einfach weil er nicht diese gewachsene kulturelle Bindung hat.
Schwer zu begreifen für Menschen die ja nur sagen, dass sie "Suchende" sind..

Und dieses Halbwissen (oder nicht mal das) ohne die aufgezeigte Verbindung dann "weitergeben" (mit welchem Hintergrund auch immer) scheint für die jeweiligen Völker verheerend.
Oftmals sagen sie dann auch, aus ihren Erfahrungen heraus, dass dies sogar sich negativ auf die Betroffenen auswirken kann ( werden doch Zeremonien oftmals mit Entbehrungen bis körperlichem Schmerz durchgangen und auch falsche Ansätze bei der Durchführung dann ganz einfach zum scheitern führen müssen; siehe das Sedona Beispiel).

Dabei will ich hier gar nicht auf das "nachspielen" mit selbst erdachten, d.h. oftmals in einem Kulturmischmasch oder mit Aberglauben gespickten (wie Kristallkugeln etc. ) diversen Veranstaltungen eingehen, denn das ist meiner Meinung nach eine Art Rollenspiel, nur eben wieder sehr oberflächlich, was so propagandiert ein völliges Zerrbild ergibt , was dann aber als autentisch "verkauft" wird.
Also auf seine Art auch weit vom Glauben der Ureinwohner Amerikas entfernt - und da braucht man sich nicht wundern, wenn denen das genau so wenig gefällt.

Nur meine Meinung,

elk
Benutzeravatar
elk
 
Beiträge: 587
Registriert: So 15. Jul 2012, 17:17
Wohnort: Kiel (Schleswig-Holstein)

Re: Der Respekt vor religösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon elk » Mi 25. Jul 2012, 17:35

Nun, da lassen wir doch die Indianer selber einmal dazu zu Wort kommen :
( freie Übersetzung)

"Ich suche die Spiritualität der amerikanischen Ureinwohner: Bitte zuerst lesen!

von Orrin Lewis

"Wenn man die E-Mail's betrachtet, die ich erhalte, so gibt es eine Menge Leute da draußen, die versuchen über die traditionelle indianische Religion und Spiritualität in diesen Tagen zu lernen. Viele von ihnen versuchen, dies im Internet tun.

Aber es gibt eine Menge Müll und Desinformation im Internet, egal über welches Thema du redest. Doch das über indianische Religion und Spiritualität ist eines der Schlimmsten aller Austausche und Informationen dort. Diese "Information" da draußen über indianische Religionen reicht von ungenauen Schulprojekten an 7 Jährige, über zu tiefst voreingenomme Verallgemeinerungen, über die "Heiden" geschrieben vor 300 Jahren, bis zu Krämerseelen die vorgeben indianischen Schamanen zu sein: Um durch diesen Betrug Geld von Menschen zu bekommen. Auch gibt es nützliche und interessante Informationen über tatsächliche religiösen Traditionen der American Indian der Vergangenheit und Gegenwart.
Ein sich selbst durchkämpfen durch diese Seiten kann ein Alptraum sein. Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei.
Bevor Sie aber beginnen, lassen Sie mich Ihnen ein paar Worte der Erfahrung mitgeben.

Es gibt zwei Gründe, um nach Informationen über indianische Religionen suchen. Die erste und einfacher zu lösen ist, es ist lehrreich. Entweder weil Sie ein Student sind, der daran interessiert ist oder bei dem gerade geistige- und kulturelle Neugier dazu führt , darüber mehr zu erfahren, eben wie Indianer oder ein bestimmter Stamm von Indianern die Welt sehen. Wenn du das bist, dann wird dein Hauptproblem die Identifizierung der authentische und vertrauenswürdige Quellen sein.
Indianer sind glücklich über ihren Glauben und dessen spirituelle Praktiken, sowohl historisch als auch heutige. Leider, gibt es so viele schlecht informiert Nicht-Indianer (oder Menschen indianischer Abstammung), die denken, sie wissen viel mehr als sie tun.
Und so sind jene skrupellosen Seelen bereit, so zu tun, als sind sie etwas die nicht auf Geld oder immer ein wenig Aufmerksamkeit aussind.
Meine beste Empfehlung ist es, ein Native American Buch aus der Bibliothek zu holen , als die Suche im Internet, da jeder Quacksalber-Schamane eine Website aufmachen kann. Aber es ist viel schwieriger, ein Buch zu veröffentlichen.
Außerdem rate ich davon ab, Informationen über indianische Spiritualität für jedermann bereit zu stellen.

Hier ein paar Empfehlungen :

1. Zum Kauf/Erwerb und Verkauf von etwas Religiösen:

Geld wird nie im Austausch für indianische religiöse Zeremonien , wie Schwitzhütten oder Sonnentanz, noch für religiöse Gegenstände wie Medizin Beutel o.ä. akzeptiert.
Sie können Kunst und Kunsthandwerk kaufen, aber benutzen Sie dabei Ihren gesunden Menschenverstand -. Ein frommer Katholik z.B. könnte ein handgeschnitztes Kruzifix an Sie für die Wand verkaufen, aber er würde keine Hostien über das Internet verkaufen, auch nicht um Ihnen damit den Eintritt in seine Kirche zu beglaubigen !
Traumfänger oder Fetisch Schnitzereien- Online ist eine Sache. Aber glauben Sie nicht, dass Sie Zugang zu irgendeinem Segen oder Medizin dadurch bekommen, genau so wenig wenn man sie auf dem Wege teilhaben lässt an einer Schwitzhütte oder einem zeremoniellen Tanz . Sie sind keine authentischen Quellen von Informationen.

2. Über Religion auf einer Webseite:

Authentische Indianer werden nicht versuchen Fremde online zu erziehen, die tatsächliche Aufnahme eines Außenstehenden als Teil ihrer Kultur wird nur "von Angesicht zu Angesicht" (face-to-face) durchgeführt und auch nur nach Kennen der Person über einige Zeit.


3. Die Behauptung ein amerikanisch indianischer Schamane zu sein:

Diese Leute sprechen über Tarot-Karten und Wiccan / Pagan Dinge, oder sprechen über Kristalle und New Age Dinge.
Ich habe nichts gegen Schamanismus, Heidentum, oder das New Age, aber "eine Kuh ist kein Pferd":
Keines dieser Dinge sind traditionelle Sachen der amerikanischen Ureinwohner. Schamanismus ist eine sibirisch mystische Tradition, Wicca eine Religion die auf vorchristlicher europäischen Tradition basiert, Tarot ist eine indoeuropäische Wahrsager-Methode, und die New Age ist eine erfundene synkretistische Glaubensvorstellung, wie der Name schon sagt, in der modernen Ära.
Keiner von ihnen hat etwas mit authentischen indianischen Traditionen zu tun, und wer das denkt, der ist wahrscheinlich falsch , da er etwas ebenso falsches über indianische Religionen behauptet - Wicca und New Age-Anhänger haben keine höheres Wissen über tatsächliche indianische Glaubensvorstellungen als Sie.

4. Erkennen als "Native American" oder "American Indian" (als ein authentischer Mensch eigentlich nur auf der Stammeszugehörigkeit Liste).

Seien Sie ein wenig vorsichtig:
Es gibt sicherlich einige Menschen gemischten Blutes, die in ihrem Stamm-Kultur aufgewachsen sind, aber viele waren es nicht. Ein Mensch, der sein indianischen Erbe als Erwachsener wiederentdeckt hat, ist ein Suchender, kein Lehrer.
Er ist nicht geeignet, autoritativ zu sprechen über indianische Religion oder Kultur, denn er war nicht auf diese Weise aufgewachsen und muss nicht mehr Wissen darüber, als sonst jemand etwas aus zweiter Hand - wie auch Sie.

Wenn Sie versuchen, über indianische Religion zu lernen, weil Sie ein Teil davon werden wollen, stehen Sie nicht nur vor dem Problem, sondern vor einem anderen, viel tieferem: American Indian Spiritualität ist keine Evangelium. Es ist ganz privat und kulturell. Man kann nicht ein "Native American" werden, genau so wie eine afro-amerikanische- oder koreanische- oder eine andere kulturelle Identität, Sie müssenin eingebunden sein, um zu verstehen, was konvertieren bedeutet. (In der Tat, viele Indianer - sind in Ergänzung zu unseren traditionellen Stammes Glauben auch Christen, genau wie viele afro-amerikanische und koreanische Menschen Christen sind. Aber zusätzlich zu ihren eigenen Ethnien - mich eingeschlossen.)
Der einzige Weg, sich einer Native American's spirituellen Tradition "anzuschließen", ist, ein Mitglied der kulturellen Gruppe zu werden, und es ist unmöglich das über das Internet zu tun. Niemand, der wirklich an indianische Spiritualität glaubt, würde jemals zum Tutor eines völlig Fremden online in religiösen Fragen, noch das jemand so etwas gegen Geld anbietet.

So, nach dieser Definition sind die Menschen, die diese Angebote machen diejenigen, die entweder nicht wirklich in der indianischen Spirualität leben (don't really believe in Native American spirituality)
oder nicht sehr viel darüber wissen.
Sind das wirklich die, denen Sie zu lauschen wollen?
---------------

Auf meiner Website habe ich in der Regel Links eingestellt, die den Menschen nutzen sollen. Native American Religion und Spiritualität, habe ich jedoch ausgeschlossen.
Wer für sich eine neue Religion sucht, oder der Suche nach spiritueller Wahrheit, ist eine bedürftige Person und ich werde nicht beitragen, dass dies durch verantwortungslose Menschen benutzt wird.

Wenn Sie diese Seite lesen, weil Sie eine Person in Not sind, eine religiöse- und spirituelle Führung suchen, fordere ich Sie nachdrücklich auf , in ihren eigenen Religionen zu suchen (eine der vielen christlichen Kirchen, Buddhismus, usw., es gibt viele Wahlmöglichkeiten) und sprechen Sie mit den spirituellen Führer dort, bis Sie Jemand der Ihnen helfen kann finden.
Unter den Einfluss eines falschen 'Schamane' kann man dich nur spirituell verletzen !

Als ich meine Website eröffnete, habe ich viele E-Mails erhalten mit gequälten Aussagen wie :"Aber meine Großmutter war ein Teil Cherokee ... erzählst du mir, ich soll das einfach vergessen, dass dies ein Teil von mir selbst ist ? Wie kann ich meiner Muttersprache Vorfahren ehren, wenn sie Ihre Religion mit mir nicht teilen? "
Die Antwort ist einfach: " Ehre sie, wie sie wollen würden geehrt zu werden. Zahlen Sie nicht einigen New-Age-Gurus 250 $ für falsche "Native American" Rituale, die Ihre Vorfahren beleidigt hätten, gehen sie selber zu ihrem Stamm und verbinden sie sich wieder mit anderen Nachkommen. Es wird eine harte Arbeit, die Menschen dort zu überzeugen das sie echt sind, aber wenn Sie Demut und Geduld haben, werden sie schließlich akzeptiert werden,
und das ist die einzige Möglichkeit, jemals ein Teil der spirituellen Tradition die sie sich wünschen zu werden. Es gibt keine Verknüpfung zu dieser. Einheimische Spiritualität gehört nur der kulturellen Gruppe, und jeder, der Ihnen so etwas sagt, der versucht etwas Geld von ihnen zu bekommen , d.h. es wird ein Power-Trip auf eigene Kosten.

Ich habe gewarnt. Viel Glück, mit dem was auch immer es ist nachdem Sie suchen. Du wirst es wahrscheinlich brauchen."

Orrin

http://www.native-languages.org/religion.htm


Hier etwas zum Verfasser des Artikels, von seiner HP :
http://www.bigorrin.org/orrin.htm

"Osiyo, mein Name ist Orrin Lewis. Ich bin Cherokee. Ich habe auch Muskogee Blut (die Mutter meines Vaters war halb Muskogee) und haben auch weiße Vorfahren (der Vater meines Vaters war halb weiß, und so waren es einige ältere Vorfahren auch auf der Seite meiner Mutter). Aber ich kannte sie nie, und ich will nicht zu viel über sie wissen. Ich bin in Oklahoma aufgewachsen. Ich bin ein Mitglied des Stammes der Cherokee Nation. Aber, ich spreche nicht meine Sprache. Das tut meinem Herzen richtig weh .."
Benutzeravatar
elk
 
Beiträge: 587
Registriert: So 15. Jul 2012, 17:17
Wohnort: Kiel (Schleswig-Holstein)

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon admin » Do 26. Jul 2012, 07:04

Genau! Dem ist so ja wohl nichts mehr hinzuzufügen!

Und um jegliche Diskussionen hierzu zu unterbinden, wird das Thema an dieser Stelle gesperrt.

Gruss
admin
Benutzeravatar
admin
Administrator
 
Beiträge: 80
Registriert: So 15. Jul 2012, 12:59

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon admin » So 28. Dez 2014, 14:28

Hinsichtlich dieser Entscheidung,
siehe auch :


https://www.psiram.com/ge/index.php/Indigene_Spiritualit%C3%A4t_in_Europa

und

als letzte Wortmeldung dazu ( unbedingt empfehlenswert ! ) :

http://www.urbanscout.org/towards-an-un ... rewilding/
Event. über Suchmaschine eingeben und automatische Übersetzung wählen, weil Text sehr lang ist

"Towards an Understanding of Cultural Appropriation in Rewilding"

Copyright © 2016 · All Rights Reserved · Rewilding with Peter Michael Bauer
Benutzeravatar
admin
Administrator
 
Beiträge: 80
Registriert: So 15. Jul 2012, 12:59

Re: Der Respekt vor religiösen- und zeremoniellen Dingen

Beitragvon admin » Di 18. Feb 2020, 14:42

Obgleich das Thema bei uns gesperrt ist
und deren Entscheidung richtig ist,
kommt es doch immer wieder auf ...


Deshalb hier noch einmal ein paar klärende, abschließende Worte dazu :


Die Gefahren der kulturellen Aneignung


by Patti Wigington

"Gelegentlich schließen moderne ´Pagans `, insbesondere in den Vereinigten Staaten, Aspekte der indianischen Spiritualität in ihre Praxis und ihren Glauben ein.

Dies hat eine Vielzahl von Gründen – einige Menschen stammen von den vielen Stämmen ab, die in Nordamerika heimisch sind, und huldigen daher dem Glauben ihrer Vorfahren.

Andere, die keinerlei erkennbare genetische Verbindung haben, finden sich zu indianischen Überzeugungen hingezogen, nur weil diese Praktiken und Geschichten zufällig auf spiritueller Ebene mit ihnen in Resonanz treten.

Es ist unmöglich, eine Zusammenfassung der indianischen Spiritualität zu schreiben, die alle Aspekte der Glaubenssysteme umfasst – schließlich gibt es Hunderte von Stämmen aus ganz Nordamerika, und ihre Überzeugungen und Praktiken sind so vielfältig wie sie waren.
Ein Stamm in einem südöstlichen Berggebiet hat ganz andere Elemente als, sagen wir, einen Stamm aus den Ebenen von South Dakota. - Umwelt, Klima und die natürliche Welt um sie herum haben einen Einfluss darauf, wie sich diese Überzeugungen entwickelt haben.

Davon abgesehen, gibt es immer noch einige gemeinsame Fäden in vielen (wenn auch sicherlich nicht jede) Formen der Indianer Praxis und ihres Glauben.- Viele Stammesreligionen umfassen, sind sie aber nicht auf die folgenden Elemente beschränkt:

Creation Stories

Die meisten indianischen Glaubenssysteme umfassen Schöpfungsgeschichten—das heißt, nicht nur Geschichten darüber, wie die Menschheit entstanden ist, sondern auch darüber, wie der Stamm entstanden ist und wie der Mensch mit dem Kosmos und dem Universum als Ganzes in Beziehung steht.

Advertisement

Eine Irokesengeschichte erzählt von Tepeu und Gucumatz, die zusammen saßen und sich ein paar verschiedene Dinge ausgedacht haben, wie die Erde, die Sterne und den Ozean.
Schließlich kamen sie mit Hilfe von Coyote, Crow und ein paar anderen Kreaturen auf vier zweibeinige Wesen, die die Vorfahren des Irokesenvolkes wurden.

Die Sioux erzählen die Geschichte eines Schöpfers, der mit den Menschen, die ursprünglich existierten, unzufrieden war, also beschloss er, eine neue Welt zu erschaffen.
Er sang eine Reihe von Liedern und schuf neue Arten, einschließlich Schildkröte, die Schlamm aus dem Meer brachte, um das Land zu schaffen.
Der Schöpfer griff in seine Pfeifentasche und holte die Tiere des Landes heraus und benutzte dann den Schlamm, um die Formen von Männern und Frauen zu schaffen.

Advertisement -
Gottheiten und Geister


Die indianischen Religionen ehren oft eine Vielzahl von Menschentums.
Einige von ihnen sind Schöpfergötter, andere sind Trickbetrüger, Gottheiten der Jagd und Götter und Göttinnen der Heilung.
Der Begriff "Großer Geist" wird oft in der indianischen Spiritualität verwendet, um sich auf das Konzept einer allumfassenden Macht zu beziehen.
Einige Ureinwohnerstämme bezeichnen dies stattdessen als das große Geheimnis. In vielen Stämmen hat diese Entität oder Macht einen bestimmten Namen.

Es gibt eine Reihe von Geistern, die auch ihren Platz unter den indianischen Glaubenssystemen einnehmen. Insbesondere Tiere sind dafür bekannt; Geister zu haben, die mit der Menschheit interagieren, oft, um Menschen zu führen oder ihre Weisheit und andere Gaben anzubieten.

Visionsquests und spirituelle Reisen

Für viele Indianerstämme, sowohl in der Vergangenheit als auch heute, ist eine Visionssuche ein entscheidender Teil ihrer spirituellen Reise.
Es ist ein Ritus der Passage, der eine bedeutende Veränderung im Eigenen Leben markiert und oft beinhaltet, allein mit der Natur zu kommunizieren, sich mit dem inneren Selbst zu verbinden, und typischerweise eine Vision beinhaltet, die sowohl persönlich ist als auch mit der Gemeinschaft im Allgemeinen geteilt werden soll.
(Dies kann Sonnentänze oder Schwitzhütten als Teil des Prozesses beinhalten.
Es ist aber wichtig zu beachten, dass diese Art von Praktiken katastrophal sein können, wenn sie von jemandem geleitet werden, der keine Ausbildung hat, wie der Fall der James Arthur Ray, ein nicht-nativer Selbsthilfe-Guru, der wegen Totschlags angeklagt wurde, nachdem im Oktober 2009 drei Menschen während eines seiner Spirituellen Krieger-Retreats getötet wurden.)



Der Medizinmensch und Schamanismus

Der Begriff "Schamanismus" ist ein Oberbegriff, der von Anthropologen verwendet wird, um eine riesige Sammlung von Praktiken und Überzeugungen zu beschreiben, von denen viele mit Wahrsagerei, Geisterkommunikation und Magie zu tun haben.

In der Indianergemeinschaft wird das Wort jedoch selten verwendet, da es in der Regel auf akademischer Ebene mit Indoeuropäische Stammesvölkern zu sehen ist.
Stattdessen verwenden die meisten Ureinwohnerstämme den Ausdruck "Medizinvolk", um sich auf die Ältesten zu beziehen, die diese heiligen Riten praktizieren.

Viele Menschen in der modernen Medizin werden ihre Praktiken oder Überzeugungen nicht mit nicht-nativen amerikanischen Individuen diskutieren,
einfach weil die Riten und Rituale heilig sind und nicht kommerziell geteilt werden.


Ehrfurcht vor den Ahnen

Es ist nicht ungewöhnlich, ein starkes Gefühl der Ehrfurcht vor den Vorfahren in der Indianerpraxis und im Glauben zu sehen.
Wie in vielen anderen Kulturen ist Ahnenverehrung eine Möglichkeit; nicht nur den Mitgliedern der eigenen Familie, sondern dem Stamm und der Gemeinschaft als Ganzes Ehre und Respekt zu erweisen.


Die Gefahren der kulturellen Aneignung

Kulturelle Aneignung ist ein Begriff, der sich ganz einfach auf die Aneignung des Praxis- und Glaubenssystems einer Kultur durch eine andere bezieht,
aber ohne den wahren kulturellen Kontext.

NeoWiccans, die z. B. Totemtiere, Visionsquests und Schwitzhüttensitzungen als Hommage an Indianer sehen – , die aber selbst keine Indianer sind, - und die Verwendung dieser Praktiken auf kultureller Ebene deswegen nicht verstehen – , könnten wohl der kulturellen Aneignung beschuldigt werden!


Ein großer Artikel, der davor warnt, worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein Nicht-Native sind, der daran interessiert ist, mehr über die indianischen Religionen zu erfahren,

finden Sie hier: Native American Religion :

https://www.learnreligions.com/native-american-spirituality-2562540



Ich denke das ist klar genug geschrieben,
so dass wir nun endgültig hieraus uns zurückziehen.

:big_bye:

admin
Benutzeravatar
admin
Administrator
 
Beiträge: 80
Registriert: So 15. Jul 2012, 12:59


Zurück zu Wissenswertes

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron