INDIANER zwischen Gestern und Heute

Forum zur Kultur, Geschichte und Gegenwart der Ureinwohner Amerikas

Gesündere Lebensmittel-Projekte




Programme und Projekte, die zur "Hilfe zur Selbsthilfe" beitragen

Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon Chey » Sa 30. Mär 2013, 06:48

Hi Elk und Bärbel,

die Verschwörungstheorie habe ich mehr mit einem zwinkernden Auge aufgestellt - weil sie mir objektiv auch ein wenig weit hergeholt vorkam -, aber auch mit Schaum vor dem Mund, weil das Problem so offensichtlich ist und die Reklameleuchten der Fastfoodketten so provokant waren. Hinzu liefen speziell in Kayenta alle zu MCes, statt in den danebenliegenden Bashes mit Frischeangebot.

Auf dem Gebiet der Navajo Nations war übrigens in jeder kleineren Stadt ein Fastfooddiner auszumachen. Ich will nicht ausschließen, dass sich dort dann die Indian Hwys mit State Hwys gekreuzt haben. Darauf habe ich nicht geachtet. Ich war jedenfalls kaum auf State Hwys unterwegs.

Ganz anders sind übrigens meine Beobachtungen in Apache County. Die berühmtberüchtigten Ketten habe ich nicht in den kleinen Nestern gesehen.Tatsächlich aber auch kaum Lebensmittelläden mit Frischeabteilung. Insgesamt sieht es hier auch anders aus, als im Navajo County. Ich sage mal vorsichtig: liebevoller auf die Umgebung geachtet / erinnert nicht dauernd an Entwicklungslandzustände. Ob diese Eindrücke aber repräsentativ sind, weiß ich nicht. Erfahrungen habe ich überwiegend oder fast ausschließlich im Bereich Nord AZ und Nord NM bei den Navajos und Pueblos gesammelt. In Pine Rich war ich 1x, daher wage ich hier auch kein Urteil.

Die Pueblos am Rio Grande sind eigentlich durch den Großraum Albuquerque/Santa Fe versorgungstechnisch gut abgedeckt. Von San Felipe bis Bernalillo sind es 10 Meilen. Dort gibt es gute Supermärkte und natürlich...die Ketten.

Fastfood und Frischeangebote sind glaube ich meist in Kombination anzutreffen. Interessanterweise fallen dort aber die Fettleibigen auf. "Man verhungert quasi an vollen Töpfen, weil man sich mit Mist vollstopft". In diesen Gegenden geht es meiner Meinung um Ernährungskultur, gesundheitliche Notwendigkeiten und darum zu erfahren, dass dies eine Zuwendung zu sich ist. Diese Selbstzuwendung und Achtsamkeit ist glaube ich ein ganz wichtiger Bestandteil, um aus der Depression und dem Nachgeben des "Schweinehundes" (wie Bärbel schon sagte) in die Selbstbestimmung und an einen Zugang zum Spirituellen zu gelangen.

Anders sieht das in den entlegenen Gegenden aus. Da ist es schwierig mit der Frische. Daher wird man sich mit haltbarem Zeug behelfen, was natürlich auch Mist ist. Die Nachfrage nach Frische müsste man eigentlich mit einem ähnlichen Netz wie damals bei den Postkutschen beantworten können. (Ich bezweifel aber noch die flächendeckende Nachfrage). Das Einsammeln der Schulkinder funktioniert ja ähnlich. Man könnte die Frischwagen nach ähnlichem Prinzip installieren oder vielleicht die Schulbusse sogar nutzen.

Ich glaube aber, dass das Problembewußtsein hinsichtlich der Ernährung bei den Amerikanern an sich mit ihrem schwierigen Einheitsgeschmack gar nicht ankommt, somit auch nicht bei den Indians. Naja, und wenn meine Theorie mit der Kohlenhydratunverträglichkeit stimmen sollte, dann ernährt man sich nicht, dann zerstört man sich regelrecht. Wobei auch da zu betonen ist, dass die weißen Amerikaner auch in die Kohlenhydratfalle rennen. Dieses gesüßte, weiße Getreide und die Kartoffelvariationen aus der Tüte sind halt beliebt und ernährungstechnisch eine Katastrophe.

Einen Free Health Service haben die Indians, glaube ich, durch Landabtretung in der Vergangenheit erhalten. Somit kommen die Bestrebungen der Obamaregierung für sie nicht besonders zum Tragen. Nur finde ich den Free Health Service in den Indian Countys noch katastrophaler als der Health Service hier grundsätzlich in den USA schon ist. Die Indian Emergency Rooms sind schlecht ausgestattet und unterbesetzt. Ich glaube, es ist so ähnlich wie bei den Schulen, reiche Districts können sich finanziell leisten, gute Fachkräfte einzustellen. Der Free Health Service stellt eigentlich keine gute Versorgung sicher, hört sich nur sehr sozial an.

Ich glaube, weil man dauernd eine Entscheidung gegen den Schweinehund treffen muss, wird es für den Einzelnen sehr schwierig, mit den ungünstigen Gegebenheiten umzugehen. Das macht sicherlich viele gute Programme nur für wenige erreichbar.

Grüße Chey
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von Anzeige » Sa 30. Mär 2013, 06:48

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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon Bärbel » Sa 30. Mär 2013, 09:04

Hallo Chey,

ja, der Indian Health Service ist gelinde gesagt eine Katastrophe! Mal davon abgesehen, dass er in Gegenden abseits der Highways schlecht erreichbar ist, sind die Zustände dort ... :wuerg:

Aber Du hast Recht, das Ernährungsproblem betrifft ja nicht nur Indianer. Ich weiss, dieses Video hat nichts mit Indianern zu tun und gehört deshalb eigentlich gar nicht hier her, jetzt poste ich es aber doch mal
http://www.ted.com/talks/ron_finley_a_guerilla_gardener_in_south_central_la.html?source=facebook#.UVaEuC8hIBN.facebook

Gruss
Bärbel
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Re: Mobiler Lebensmittelladen in San Felipe Pueblo

Beitragvon elk » Sa 30. Mär 2013, 15:00

Danke Bärbel ! :ok:

Der ist aber super !!!
(Und mir nicht nur als quasi „Berufskollege“, du weißt ja ich bin Landschaftler, sympatisch,
sondern "als Illusionär, der anpackt und mitreisst !"
(Solche Menschen hinterlassen „Spuren“- und das ist gut so !)

Wie sagt er in dem Video : "Wenn sie mich sprechen wollen, tun sie es nicht aus ihren bequemen Sesseln oder um auf einem Meeting über irgendeinen Sch.. zu sprechen, sondern bringen sie ihre Schaufel mit..."
:zugabe:

Wieso hat das nix mit "Indianern" zu tun ...? :denken:
(Stammesgemeinschaften können doch auch gemeinsam die Schaufel /Spaten schwingen ! :?:

Also @alle ; unbedingt dahinklicken :
Ron Finley: Ein Guerilla-Gärtner in South Central LA :
http://www.ted.com/speakers/ron_finley.html

elk

--------------------------

P.S:

@Chey, das mit dem Essverhalten der Amerikaner ist also nicht nur ein Klischee ...? ;)
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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon Chey » Sa 30. Mär 2013, 16:46

Hi,

nein, das amerikanische Eßverhalten ist wirklich bitterer Ernst. Mir ist es so unverständlich, dass in einem so reichen Land die Ernährung so schauerlich ist, die Versorgung also eigentlich nicht sichergestellt ist - man ist nur satt und der Körper dadurch so geschändet wird.

Die Idee von Ron ist brillant und die Präsentation sehr cool. Ich glaube, genau SO erreicht man die Leute und vor allem auch die Kids! Klasse!!!

LG Chey
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Re: Mobiler Lebensmittelladen in San Felipe Pueblo

Beitragvon elk » So 31. Mär 2013, 00:02

Da gibts wohl verschiedene Auslegungen /Wahrnehmungen "was Fastfood ist "
und zu den Essverhalten in USA überhaupt ...:
http://hans97.beepworld.de/essen.htm

Persönliche Anmerkung :
Allerdings wenn ich die vom Autor hervorgehobenen Speisen wie "Bacon Burger, finger foods und Doughnuts mit Füllung " sehe , der eingangs meint : Es sind schlichtweg "dumme Vorurteile" mit der ungesunden Küche , von Menschen die nie vor Ort waren...? ! :weissnix:

(Ich weiß nur, dass in sogenannten Problemstadtvierteln in unseren deutschen Großstädten sich "Fettleibigkeit" und "schnelle Fastfoodküche" auch zusammenhängend schon deutlich steigend abzeichnen..

Wer hat denn nun Recht, was das Essverhalten in USA allgemein betrifft :?:
Das es hervorragende Rezepte und sicher gute Restaurants in den Vielvölkerstaaten gibt, bestreitet ja niemand !

Aber da gibts auch diesen Artikel :
http://www.foodnews.ch/news/70_archiv/Fettsucht_USA.html
Zitat der Fastfoodketten :
"Der Kunde soll letztlich in Selbstverantwortung entscheiden, was er essen will."
(Womit wir wieder am Ausgangspunkt sind..!)

Frohe OSTERN euch Beiden !
(und schlämmern in Maßen..Lol ! :mrgreen: )

LG,
elk
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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon Chey » Mo 1. Apr 2013, 16:50

Hallo Elk,

überzeugender finde ich ganz klar den zweiten von Dir eingestellten Artikel. Allein schon die Eßkultur ist bei den Amerikanern nicht schön. Man nimmt sich keine Zeit, ich unterstelle mal, dass man auch schlingt, was ja ernährungstechnisch auch nicht gut ist. Wenn man in einem amerikanischen Restaurant seinen letzten Bissen getan hat, dann gibt es schon die Rechnung. Das bei uns übliche gemütliche Zusammensitzen nach dem Essen wird von den Amis eher mit Unverständnis betrachtet, in einem Restaurant macht man Platz für die nächsten Kunden. Das Mittel zum Zweck sieht man meiner Meinung nach auch an der Tischdeko. Alles praktisch, selbst in guten Restaurants kann einem das eine oder andere in effem Plastik serviert werden. (Nicht, dass ich das verwerflich finde, aber es macht schon den Stellenwert deutlich. Das ist in südeuropäischen Ländern ja ganz anders, wo Essen eher zelebriert wird). Fast ist das Food hält ;-).

Es gibt sicherlich große Unterschiede in den Fastfootketten, so wie ja in dem Artikel 1 beschrieben. Mit manchen Urteilen stimme ich überein, manche konnte ich überhaupt nicht verstehen. Aber das ist sicherlich auch noch eine Frage des Geschmacks. Mein Eindruck war bei dem Artikel aber, dass es sich ausschließlich um eine Geschmacksbeurteilung handelte ( und wie gesagt, ICH finde, dass es einen gewissen amerikanischen Einheitsgeschmack gibt, dem alle Conveniencefood-Artikel unterliegen.

Ernährungstechnisch hat der Artikel aber keine Aussagen gemacht. Vor allem der Obst- und Gemüseanteil ist verschwindend gering. Vermutlich tatsächlich aufgrund der Tatsache, das die Frische erst von den fruchtbaren Gebieten und ihren Monokulturen in teilweise sehr entlegene Gebiete gebracht werden müssen. Zum Essen bekommt man außer ein paar Beans oder Chili in dr Regel nur den etwas labbrigen Einheitssalat aus der Tüte, den man dann mit Toppins dekorieren kann. In den amerikanischen Kochbüchern findet man auch nicht sehr viele Gemüserezepte und vor allem die dazugehörigen leckeren Sößken ;-), die das Gemüse schmackhaft machen können, fehlen. Mehr als Deko gibt es höchstens mal ein bißchen gegrilltes Gemüse und da gibt es auch keine Vielfalt. Aber wie gesagt, die Logistik macht es sicher nicht einfach. Zum Gebäck muss man glaube ich nicht viel sagen. Nicht umsonst lieben die Amis "German Bäckerei". Brot ist nie knusprig und immer süß (außer die Baguettes bei Hägen Dazz in Santa Fe ;-), das sind ganz normale französische Baguettes und ich kaufe immer alle Stangen, mit deren Härte ich auch Tage später noch gern kämpfe - aber auch das: nur Weißmehl).

Wobei sich das, was ich eingangs bemängelte, tatsächlich vorwiegend auf die Billigketten bezog und tatsächlich war die vom Autor benannte diejenige, welche ich meinte. Da ist es preislich erschwinglich nicht zu Kochen.

Nicht das man mich falsch versteht, ich liebe dieses Land. Wollte auch mal auswandern, als ich noch keine Kinder hatte. Aber das Essen ist echt ein Grund, es nicht zu tun. Und ich bin kein Gesundheitsapostel, Pommes mit Currywurst kann ich durchaus etwas abgewinnen. Aber diesen Einheitsgeschmack finde ich schon schwierig. Ach ja, zum Thema Frühstück stimme ich geschmacklich aber doch dem Autor zu! Eggs with bacon, hash browns and chili finde ich auch gut. Und neben den schnellen Genüssen muss es auch das Gesunde geben. Und das fehlt hier! Was ich vergessen habe, ist die Cajun-Küche in den Südstaaten. Die ist auch lecker - aber ich bin so gut wie nie in den Südstaaten. Und die Steaks sind sicherlich auch großartig hier :-).

LG
Die, die jetzt ein Frühstück jagen wird
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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon elk » Fr 16. Mai 2014, 22:20

Chey » Do 28. Mär 2013;
Vorab, ich bin wieder einmal schockiert über die Fettleibigkeit der Durchschnittsbevölkerung zwischen 4 und 50 Jahren der Navajo Nation.


Bezugnehmend auf unsere damaligen rein persönlichen Ansichten im Gesprächsaustausch zu o.g. Thema,
gibt es jetzt eine offizielle Untersuchung der Navajo Nation dazu :


Ein Navajo Report veranschaulicht : “Wir brauchen ein souveränes Nahrungsmittelsystem“

Der Bericht mit dem Titel „Diné Ernährungssouveränität: Ein Bericht über das Navajo Nation Food System und im Fall eines starken autarken Food System für die Diné Menschen“ , wurde kürzlich vom Diné Policy Institute und vom First Nations Development Institut veröffentlicht, mit Finanzierungsunterstützung durch die WK Kellogg Foundation.

"Rund die Hälfte der Navajo Bevölkerung leiden an Diabetes oder Übergewicht, was von einem Mangel an Optionen stammt, an gesunde Lebensmittel heran zu kommen , d.h. was in entfernten ländlichen Gegenden an Tankstellen und den wenigen Lebensmittelgeschäften [in der Navajo-Nation] verfügbar ist, ist in der Regel von schlechter Qualität“.

http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2014/05/16/navajo-report-illustrates-need-food-system-sovereignty-154898

Navajo Report Illustrates Need for Food System Sovereignty
ICTMN Staff
5/16/14

"In the largest food scarcity survey to take place across the Four Corners, results revealed that nearly 40 percent of Navajo Reservation residents don’t have access to enough food on a daily basis, and 60 percent said the foods they want can't be found on the reservation."

"The report, titled Diné Food Sovereignty: A Report on the Navajo Nation Food System and the Case to Rebuild a Self-Sufficient Food System for the Diné People, was recently released by the Diné Policy Institute and funded by the First Nations Development Institute with assistance by the W.K. Kellogg Foundation."


Hier der Bericht zur Studie :
http://www.dinecollege.edu/institutes/DPI/Docs/dpi-food-sovereignty-report.pdf
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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon elk » Di 5. Aug 2014, 23:26

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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon elk » Mi 6. Aug 2014, 18:35

Um noch eimal auf die Navajos einzugehn:

"So wie die Haustieren weitgehend das Wild in der Ernährung verdrängt haben, so hat bei den Navajo das Mehl und die Konserven vom Trader fast die Verwendung von Wildpflanzen und andere einheimische Lebensmittel eliminiert.

Mais und Garten-Produkte waren und sind immer schon von großer Bedeutung in ihrer Nahrung, aber wenn Trockenheit oder Frost sie nicht ständig kaputtgehen ließe...

Die Hauptnahrung ist gekochtes Hammelfleisch und Mais, was aber heute qualitativ nicht mehr so gut ist, weil es vorwiegend von Händlern bezogen wird, woraus kleine Kuchen ähnlich der mexikanische Tortillas gebacken werden.

Der Standard-Diät, in der Stammesgewohnheiten ( zurückführend auf `Bosque Redondo `; ein Zwangsinternierungslager der Navajo für deren "Amerikanisierung") , besteht aus Hammelfleisch, gebratenem Brot, Unmengen von Kaffee mit Zucker-und Ziegenmilch.
Die Navajo erzählen viele amüsante Anekdoten von ihrer Anpassung an die Nahrung der weißen Menschen in Bosque Redondo. Manche hatten zuvor noch nie Kaffe gesehen. Diese versuchten zuerst die Kaffeebohnen zu braten oder Brei aus ihnen zu machen.

Die Navajo von heute behaupten, dass ihre Abneigung gegen Schweinefleisch und Speck auch aus der Zeit von Bosque Redondo stammt , als so viele Menschen krank vom Essen wurden, durch schlecht gekochtes bzw. verdorbenes Schweinefleisch.
Dies ist eine Rationalisierung für ihren Abscheu, weil so früh (wie Davis 1855 beobachtete)schon Schweine verabscheuten .

Die Navajo essen sehr gern Ziegenfleisch. Reichard (1936) zitiert eine Navajo- Philosophie: "Wenn es hart ist, scheint es ihnen , als wenn sie mehr zu essen bekommen."
Kinder trinken etwas Ziegenmilch, aber ansonsten wird zu Kuhmilch gegriffen.

Wildpflanzen:

Wildpflanzen, die für Lebensmittel in frühen Zeiten gesammelt wurden, waren Greens aus beeweed; Samen aus dem Hedge-Senf, Fuchsschwanz und Berg Gras; Knollen der wilden Zwiebeln und Wildkartoffel;
Obst wie Yucca, Kaktusfeige, Trauben; wilde Beeren wie Johannisbeeren, chokecherries, Sumach, Rose und Himbeeren.
Gruppen von Frauen gingen jedes Jahr in die Berge um Eicheln, Nüsse pinyon und Walnüsse zu sammeln.

In alten Zeiten, wenn eine Dürre die Ernte verdarb, waren die pinyon Nüsse die Hauptnahrungs von einigen der Navajo. Die Nüsse sind jetzt eine wichtige Einkommensquelle für die Bergbevölkerung. Die Sammlung beginnt im Herbst bis zum ersten Anzeichen vom Winter und ab März wenn das Wetter besser ist, dann sammeln (besonders im Juni und Juli) die Frauen die Nüsse, während die Männer zu Hause bleiben um die Gärten zu hacken.

Wildkartoffeln, nicht größer als Hickory-Nüsse ( früher wuchsen sie in Hülle und Fülle)gibt es in bestimmten Teilen der Navajo Gebiete, vor allem rund um Fort Defiance.
Frühe Reisende entdeckten häufig in den südlichen Teil der Reservierung viele Vorkommen der Wildkartoffeln.
Von April bis Juni diente diese Knollen den Navajo als frisches Gemüse. Die Kartoffel hat allerdings einen sehr schlechten Geschmack, so das Tonerde ihnen beim zubereiten beigegeben wird.

Yucca oder "Spanisches Bajonett" war wichtig für viele Nahrungszubereitungen.
Sie wurde getrocknet und gebacken, gemahlen, geröstet, und als Kuchen gemacht getrocknet.
Vor dem Verzehr wurden die Kuchen mit Wasser gemischt, um einen Sirup zu machen. "

Foods (Primitive):

acorns
antelope
beans (native)
cedar berries
corn
deer
elk
grapes
juniper berries
mescal (agave)
mountain sheep
piñon nuts
potatoes (wild)
prairie-dogs
pumpkins
rabbits (jack)
rabbits (cottontail)
rats (wood)
squash g
yucca fruit

http://navajopeople.org/navajo-food.htm
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Re: Gesündere Lebensmittel-Projekte

Beitragvon elk » Mi 1. Okt 2014, 14:11

Restaurant mit Traditionellen Zutaten,
ein kulturelles Aufleben


Bevor die Europäer Weizen, Zuckerrohr und Rindfleisch einführten, wurde auf Turtle Island gejagt und gefischt.
Sie pflanzten Kartoffeln, Kürbis und Mais an und haben ihr Essen mit heimischen Wildpflanzen angereichert.

Das ist die traditionelle Ernährung, die der Oglala Lakota Küchenchef Sean Sherman die
"pre-Kolonisation Diät"nennt

und welche die Grundlage für sein neues Restaurant ist, was im Herbst in Minnesota eröffnet :

http://indiancountrytodaymedianetwork.com/2014/09/30/revitalizing-food-oglala-lakota-chef-serves-pre-colonization-menu-157108

Er selber sagt dazu :

"Das ist wirklich wichtig für die Zukunft der Kultur.
Wir reden alle über Wiederbelebung der Sprache oder Zeremonien,
aber es gibt nicht genug Gerede über die Wiederbelebung des Essen´s."


Recht hat er ! :D

elk


Unbedingt anschauen :

http://www.sioux-chef.com/#!about/ccsg
http://www.sioux-chef.com/#!indigenous-foods/galleryP
http://www.sioux-chef.com/#!gallery/c1q1k

(Schaut ruhig mal, dann wißt ihr, was ich für Hunger bekam ... :mrgreen: )
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