Mo 8. Sep 2014, 15:00
Mo 8. Sep 2014, 15:00
Do 30. Okt 2014, 13:29
„Hier in Deutschland werden wir sehr oft mit Stereotypen konfrontiert. Wir werden romantisiert.
Die Leute haben eine bestimmte Vorstellung, wie wir sein sollten, und so nehmen sie uns dann auch wahr.
Aber natürlich sind wir als indigene Völker direkt von politischen Entscheidungen betroffen,
sie wirken sich auf unser Leben aus, wir sind sozusagen mittendrin.“
„Man sagt; Kolumbus hat Amerika entdeckt, und alle Indianer wurden ausgelöscht. Viele Leute haben keine Ahnung, dass immer noch indigene Völker dort leben. Es gibt 564 Stämme, und jeder hat seine eigene Kultur und Sprache. Einige haben fast ihre gesamte Kultur verloren, aber wir haben heute noch unsere Sprache, und wir versuchen, sie zu erhalten. Wir lehren sie in Schulen und versuchen so, diese Stereotypen zu bekämpfen und unsere Geschichte, die voller Missverständnisse ist, neu zu schreiben und zu verändern. Wir können jetzt diese Dinge aussprechen, und die Leute sind bereit, uns zuzuhören.“
„Natürlich haben wir auch unsere Stereotypen über Europa und die Europäer.
Als wir zum ersten Mal hierher kamen, haben wir uns ein bisschen gefürchtet, denn Europa ist der Kontinent der Eroberer. Aber was wir in den letzten Jahren hier erlebt haben, war erstaunlich.
Wir haben viele Leute getroffen, die uns gezeigt haben, dass es in jeder europäischen Region traditionsbewusste Menschen gibt.
Für mich war es sehr aufregend, zu erfahren, dass es in Europa indigene Völker und Stämme gibt und dass einige um den Erhalt ihrer Traditionen kämpfen müssen.“
„Die Leute sitzen zu viel vor dem Fernseher und kennen nur die Stereotypen über die Indianer.
Wenn sie hören, dass indianische Musiker auftreten, denken sie an viele Federn und so, was nicht ganz schlecht ist, weil dies auch ein Teil von uns ist. Was die Leute nicht verstehen ist, dass wir auch „modern“ sind und eine gegenwärtige Kultur haben. Dies ist eines unsere Anliegen.“
"Auch die Idee von den an die Indianer verschleuderten Steuergeld geistert in den Köpfen vieler US-Bürger. Sicherlich gibt es viele Alkoholkranke unter den Native Americans, doch genauso jene, die nur gelegentlich bzw. keine Spirituosen konsumieren. Verleitet wurden die meisten Indigene von den Europäern, die so die betrunkenen Indianer besser ausnutzen konnten. Freilich halten manche Native Americans – wie natürlich viele andere Menschen weltweit – Alkohol für eine Möglichkeit, ihren Sorgen und Probleme, meistens ausgelöst durch die Weißen, zu vergessen.
Stereotypen sind ein Teil des nationalen Bewusstseins.
Wenn Leute anfangen würden, sich mit den indianischen Völkern und deren Kulturen wahrheitsgemäß und ernsthaft zu beschäftigen, dann müssen wir auch anfangen, uns über den Genozid Gedanken zu machen, der hier in den USA verübt wurde...und das wird nie passieren.“
“ Indianische Logos und Spitznamen unterstützen und erhalten Stereotypen über bestimmte Völker.
Wenn so ein kultureller Missbrauch noch von gesellschaftlichen Institutionen unterstützt wird, dann erzeugt es einen institutionellen Rassismus.
Jedoch entgegnen manche Native Americans, dass sie Stolz empfinden, wenn ihre Sportmannschaften ein indianisches Logo tragen und finden, dass ein Teil ihrer Geschichte verloren ginge, wenn man all diese Bezeichnungen abschaffen würde.
Andere wiederum glauben, dass dieser Missbrauch von indianischer Kultur so selbstverständlich ist, dass es keiner mehr wirklich wahrnimmt.
Trotzdem setzt schon langsam ein Umdenken ein. Seit 1969 haben sich schon mehr als 600 Sportmannschaften und Schulen von zum Beispiel „Redmen“ auf „Red Storm“ oder von „Mohawks“ auf nur „Hawks“ umbenannt."
"Im deutschsprachigen Raum wurde das ebenso romantische wie falsche Bild des „Indianers“ vor allem durch die Trivialliteratur Karl Mays geprägt.
Bis heute machen sich Geschäftsleute diese Begeisterung für die Klischeevorstellungen zu nutzen. In so genannten „Indianerdörfern“ bieten sie Freizeitkurse im Bogenschießen, „Indianertänze“, „Kriegsbemalung“ etc. an.
Die meisten Besucher wollen dort ihre Ideen bestätigt sehen , so wird mit Tipis und Marterpfählen nicht gespart. Mit der Präsentation vom realen Leben der Indigenen Nordamerikas und deren sozialer und politischer Situation lassen sich eben nicht so viele Menschen anlocken. Nur wenige Mitteleuropäer wollen sich mit den Problemen, mit denen die Native Americans zu kämpfen haben, bewusst machen.
Jedoch sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass einige Indianer als „Gastarbeiter“ bei diesen Veranstaltungen doch Geld verdienen können, indem sie zum Beispiel traditionelle Tänze zeigen. Gelegentlich findet der eine oder andere Besucher auch Kontakt zu den indigenen Künstlern und fängt an, sich mehr mit Problemen der Indianer im realen Leben auseinander zu setzen.
Klischees sind nicht unbedingt immer grundsätzlich falsche Informationen, doch geben sie nur einen Teil der sehr umfassenden Kultur wieder. Vielen ist somit nicht bewusst, dass es über 500 verschiedene indianische Ethnien gibt. Sie haben völlig unterschiedliche Lebensweisen und Kulturen, die in den letzten Jahrhunderten genauso einem Entwicklungsprozess unterzogen waren wie die europäischen. Auch früher wohnten beispielsweise nur wenige Indianernationen tatsächlich in Tipis."
"Unterschiedlich zu den Stereotypen im deutschsprachigen Raum, die durch den „edlen Winnetou“ positiv geprägt sind, fallen die Vorurteilein Nordamerika eher negativ aus.
Das Bild des betrunkenen, obdachlosen, arbeitslosen Indianer ist weit verbreitet, jedoch teilweise auch die erschreckende Wahrheit, wenn man sich Statistiken über die Native Americans näher anschaut (so liegt zum Beispiel die wahre Arbeitslosigkeit in den Reservaten bei cirka 80 bis 90 Prozent).
"Diese Sicht tut allen anderen Indianern, die täglich ihren Job nachgehen, schwer Unrecht."
"Stereotypen machen es den indianischen Nationen nicht leichter, ihre Kulturen zu bewahren.
Klischees fördern die Frustration, Angst und Unsicherheit unter den Indigenen viel mehr, als dass sie etwas nützen.
Die geringschätzige Haltung der Weißen gegenüber den Native Americans schlägt auf deren Selbstwertgefühl, vor allem unter den jüngeren.
So wirken sich diese Vorurteile oft auch im praktischen Leben aus, wie zum Beispiel bei der Arbeitssuche. Aufklärungsarbeit in den Schulen wird nun weiter gefördert, um ein besseres Verständnis für die politische und soziale Situation der Native Americans zu bieten, um das so verzerrte Image der Indianer zu korrigieren."
" Die Darstellungen waren eine Reihe von Dingen , die einfach, banal, lustig, politisch, over the top, satirisch , ironisch , ja sogar traurig, sind "
Fr 31. Okt 2014, 01:06
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